29 Mai 2011

ZEITGEIST


 ZEITGEIST


Überdehnte Leiber.
Mit sorglos gequetschten Falten in Miedern und sonstig‘
Gewebsähnlichen, um Scham und Hüft‘ gewundener Linnen,
Acetaten oder Polyamiden.

So schleifen die feist grinsenden, nach unten hängenden Lefzen,
Ihre fettringwabbelnden Leiber zum Pizzabäcker.

In Erwachtung übermäßigen Zuspruch‘s fettdampfender, überhäufter Teller
Sitzen sie halbärschig auf viel zu kleinen Stühlen.
Keilen den wulstigen Rand,
Der aus stopp‘ligen Ziernieten oder doppelt getackerten Säumen fühlbar vorhanden
In ihren vom Wohlstand überdehnten und vom Dauerschweiß nässenden Anus.

Winken, trotz Dampfbildung unter den Achseln,
Den im Lokal agil tänzelnden, schmalhüftigen Kellner zu sich heran.

Mehr röchelnde Warmluft entweicht für die Bestellung einer olivenölgeschwängerten Pizza,
Als klar‘ modulierte Kehllaute,
Die den Begriffen der Speisenkarte eher entsprächen,
Aus einer schmallippigen Atemöffnung.

Taumeln, nicht trunken vom Alkohol,
Fuchtelnd und schwammig vom feisten Mahl,
Nach Hause zum Fernsehsessel.

Hinstöhnend,
Im ausgefurzten weichen Sitzmöbel,
Die Fernbedienung schaltend,
Erreicht ihr Ohr,
Nicht ihr Gehirn:

... KÖNNTEN DEN VERLETZTEN NICHT MEHR HELFEN. DIE HILFSORGANISATION ÄRZTE OHNE GRENZEN
FORDERTE EINEN SOFORTIGEN WAFFENSTILLSTAND.
DIE LAGE IN DER STADT SEI . . .

Eine Triole lyrischen Dreiklangs

FURZ - RÜLPS - FERSENHAUSSCHALTEN

Beendet den stressreichen Tag.


 ©picture & poem by: ChapTer Kronfeld