31 August 2020

MUDDERN

 



MUDDERN 
 
So hilf mir 
Oh Mudder 
ich werde zum Tier 
 
Was ist mein Kind 
Was ist mit dir 
 
Es mehren sich Haarschöpf' 
Nicht nur am Kopf 
Zwischen Achseln und Haxn 
Da wächst mir dicht' Schopf 
 
Oh Kindlein 
Lieb Madel 
Wie kann das gescheh'n 
Hab sowas mein Lebtag 
Nie vernommen 
Nie g'sehn 
 
Wir müssen zum Bader 
Zum Heiler 
Zum Popen 
Vielleicht ist es kränklich 
Und kommt aus den Tropen 
 
Nein Mudder 
Ich denk mir 
's war anners gewesen. 
Letzt' Nacht erschien mir 
Im Traum 
So ein Wesen 
 
Ganz bunt war das Ding 
Hatte ‘nen Pinsel mit Haaren 
Und malte mir dann 
Oh Mutter, welch Graus 
Aufs Bäuchlein 
So ’ne schnurrhaarige Maus 
 
Mein Kind du bist meine Tochter nicht mehr 
Geh‘ aus dem Haus und entferne mit Teer 
Sofort diese Schande 
Bist nimmer ein reines 
Familienmitglied 
Gelöst sind all‘ Bande 
Und zu Ende dies Lied 
 

  © Bild & Text by: HerrWortranken  

 

 




19 August 2020

LABEL



 


LABEL 
 
in einem fernen land 
an einer bar – am strand 
wärmt sonne ihren rücken 
wollüstiges entzücken 
durchströmt gedankensphäre 
als wär‘ sie ’ne hetäre 
 
nur heute scheint sie ehrbar 
vielleicht auch unbelehrbar
lässt sich durch sonne zwicken 
vermerkt nun an den blicken 
der and‘ren leut‘ – am ausschank 
rückfront rot – was für’n gestank 
nach ranzig sonnenschutzglasur 
jetzt hat sie rücken mit gravur 
 

 

   © Bild & Text by: HerrWortranken 

 



16 August 2020

LEIDENSCHAFT

 !B

Quatratisches Bild. Hintergrund undefiniertes Schwarz. Davor rotglühende Kugel schwebend. Die komplette Oberfläche übersät mit schwitzenden Tropfen.



LEIDENSCHAFT 
 
Die Uhr schlägt Abend 
Das Pflaster heiß 
Nicht wirklich labend 
Es leckt der Schweiß 
 
Rinnsal rinne fein 
Lass uns innig sein 
 
In der tiefsten Körperkuhle 
Kann man schwitzen 
Doch ich suhle 
In der Kühle 
Wenn die Sterne 
Wolkenlos in Himmelsferne 
Glitzern über’m klaren Teich 
Dann die Haut 
So magisch weich 
 
Rinnsal rinne fein 
Niemals nur zum Schein 
 
Haut an Haut 
Gefühle klar 
Liebeshitze 
Wunderbar 
 
Rinnsal rinne fein 
Feurig wie ein Wein 
 
So vergeht ein Tag
Brutheiß 
Zeitgleich träumen 
Von dem Schweiß 
Der uns bindet 
Ohne Pein 
Lass uns immer 
Innig sein 
 
 

  © Bild & Text by: HerrWortranken    



12 August 2020

EXPOSÉ

 




EXPOSÉ 

 

Ein Pärchen tändelte zu dritt 

Es Schritt   

An fernem Ort 

Man hörte weitab zart Geschrei 

Im Mai 

Hörst du es – dort? 

 

Nun große Stille – überall – 

Ein Knall! 

Ich ahnte es. 

Tütata – schreit die Sirene – 

Szene – 

Heut gab‘s nur Stress. 

 

 

    © Bild & Nonsensgedicht by: HerrWortranken    


(Versmaß: 8 a - 2 a - 4 B - 8 c - 2 c - 4 B ) 




01 August 2020

FEUER







FEUER 
 
Hitze flimmert 
Abend wimmert 
Tageshitze glimmt versonnen 
 Tropfend Wangen 
Langsam drangen 
Manch‘ der schwarz bekleidet‘ Nonnen 
 
In die Kühle 
Auf Betstühle 
Um jetzt nach manch täglich Pflichten 
In Versenkung 
Und Ablenkung 
Laut im Chore flott zu dichten 
 
“Sei nur prunke 
Götterfunke 
Ohne Feuer gib uns Kälte 
Lass‘ uns gehen 
Zu Bergseen 
Um zu schlafen, dann im Zelte“ 



 
    © Bild & Nonsensgedicht by: HerrWortranken