09 Juni 2020

STILLE




Bild bearbeitet nach einem Foto



STILLE 

Hinterm Lorbeerstrauch, wie Hünen, 
Sitz ich in der Sonne Schatten. 
Mir im Blickfeld – keine Dünen. 
Vor mir nur die alten Latten, 
Meiner Vorfahr, Gartenzäune; 
Abgeblättert‘ farbig Schichten; 
Stehen krumm, wie wirre Träume. 
Inspirieren mich – zu dichten. 

Find‘ die Worte, in den Krumen, 
Durch entrückten Blick, zum Boden. 
Inspiriert durch scheckig‘ Blumen; 
Wechsle Reime, so, wie Moden. 
Wend‘ die Augen dann – gen Himmel. 
Ohne Fixpunkt, Ferne fahnden. 
Seh‘ in Wolken einen Schimmel 
Und mein Geist beginnt – zu ahnen. 

Schnell den Stift, doch ohne Eile. 
Auch ein Reimwort wird gefunden. 
Rasch geschrieben ist die Zeile.
Schreibblockade – überwunden. 

Denke an George Floyd den Toten. 
Atme Luft – tief in die Lungen. 
Spür‘ im Hals – so was wie’n Knoten. 
Herz schreit mit Millionen Zungen. 



   © Bild bearbeitet nach einem Foto & Text by: HerrWortranken