16 Februar 2024

GANG INS BLAUSÄUREBAD

 
(c) generiert durch AI



GANG INS BLAUSÄUREBAD

zuerst ein tritt

dann folgt der schritt

dann schlag auf schlag

auf nackte haut

niemand das mag

der schmerz brüllt laut

zahngold gebrochen

man steht am rand

zahnlos verbrannt

was einst gewesen

jetzt wiederholung

es ist die art

heut tun sie zart

mit blauer farb

drängt sie zurück

mit starkem blick

sonst

demokratie

im grab 




© Text by HerrWortranken     

 




10 Februar 2024

SPES

 
Gibsmodell einer nackten Frau, liegend auf einer schwarzer Unterlage. Frau komplett in roter Farbe.






S P E S 


Frühling hängt in diesen Tagen 

Über dir wenn Flügelschlagen 

Zwitschern und ein balzig' Gurren 

Durch Berührung Menschen schnurren 


Frühling 

Ja du bist willkommen 

Wie die Liebsten 

Wie die Frommen 

Frühling zeige uns das Leben 

Das sei jetzo unser Streben 



© Text & Bild & Gipsmodell by HerrWortranken    

07 Februar 2024

ARTIS AMORIS

 
Öl auf Leinwand. Es zeigt stilistisch Eva und Adam im Paradies. Mit female und male Attributen. Rumpf beider Darstellungen sind wie "Eistüten" dargestellt.



ARTIS AMORIS 



berührung 

tasten 

zart erleben 

genussvoll Sinne 

während Leben 

unsäglich dich vibriert 

und freudevoll verwöhnt 

der himmel deine seele krönt 

du bist in dem moment die sonne 

erlebst eintausendmal nur wonne 

lässt fallen dich in weiche kissen 

gibst kund davon 

die welt soll es jetzt wissen 



© Text & Bild by HerrWortranken  

02 Januar 2024

VORBEI

 



VORBEI 

Die Frau im Zug 
Da sitzt sie nun
Am Fensterplatz und schaut sehr stumm
Mit ihrem funkelnd Augenglanz
Zu ihm hinaus
Zu ihm
Dem Franz
Der baff und starr von diesem Stern
Im Herz berührt
Doch für ihn fern

Er steht am Bahnsteig Nummer Drei
Sein Traum fährt ab
Im Zug 
Gleis Zwei


© Bild & Text by HerrWortranken     





08 Dezember 2023

fAhNdUnG

 
Schwarzer Untergrund, darauf ein lila Fragezeichen





fAhNdUnG

ich
SUCHE
die
UNANTASTBARKEIT
die
DEINE
die
MEINE
die
MENSCHENWÜRDE
um mich herum
da finde ich ein
NICHTS 

auf einem blatt
PAPIER
im
GRUNDGESETZ
die
WORTE
die
MENSCHENWÜRDE
ist
UNANTASTBAR
dies
EINZIGARTIGE
ich fand auf meiner
SUCHE 
 



© Bild &Text by: HerrWortranken     

03 Dezember 2023

BESINNLICHKEIT




BESINNLICHKEIT


In sternenklarer Nacht 

Ganz kalt 

Beginnt ein Warten 

Es rufet

Bald 


Ein Lichtlein brennt

Die Stille schlicht

Advent

Die Zeit der Herzen

Spricht 


Die erste Kerze leuchtet zart

ein Hoffnungsstrahl erwacht

Erzählt von Frieden und der Liebe

In einer dunklen Nacht 


In dieser stillen Zauberzeit

Im Kerzenschein so mild

Advent

Ein sanftes Wiegenlied

Das alle Seelen füllt

...


© Text by HerrWortranken      
© Bild by KI                                  







10 November 2023

UNWIEDERBRINGLICH

 

buntes Gewirr, amorphe Farbkompositionen, Mit Phantasie Landschaftsteile erahnbar.


UNWIEDERBRINGLICH

Senkrecht kringelt sich der Qualm
Aus des Schornsteins schmalem Schlund
Windstill ist's um mich herum
In der Ferne bellt ein Hund 

Kälte dräut durch Fleece und Wolle
Nase kalt und auch der Mund
Hände tief in warmen Taschen
In der Ferne kläfft ein Hund

Vollmond siehst bescheiden aus
Leuchtest zwar
Die Backen prall
Wanderst ohne einen Drall
Zeigst das gleiche fahl' Gesicht
Immer bist im Gleichgewicht
Ziemlich neblig rund um's Haus

Mondgesicht du ferner Wächter
Lässt verstummen Taggelächter
Ausgelass'nes Tageslachen
Jetzt vorbei
Fährst im Traum mit goldnem Nachen  

Und ich schau' verträumt zum Rauchfang
Dessen Atem weißlich glänzt
Tolle Traumgedanken flirren
Mit Erinn'rung schön umkränzt

Dann am Morgen Zwischenzeit
Dunstig Feuchte
Denn sie ist noch etwas weit
Nicht genug voran geschritten

Warme Liegestatt hält bleiernd
Zäh' wie aufgeweichter Teer
Die Gedanken
Die jetzt kommen
Sind noch träge und auch schwer
 
Von der Turmuhr hör' ich Schläge
Derer zähle ich bis Vier
Kann das sein
So früh am Morgen
In der Nähe jault ein Tier 



©  Text und Bild by HerrWortranken      




22 Oktober 2023

FAMILIENBANDE

 


FAMILIENBANDE


Ach wie schön ist doch Familie
"Morgen Abend ruf ich an"
Dieses hör' ich jeden Abend
Doch dann frage ich mich
Wann
Wann nur ist der nächste Abend
Und ich warte dann nochmal
Ja so geht das Woch' für Woche
Für's Gemüt ist's schon 'ne Qual

Plötzlich SMS mit Worten
"Kannst mir geben etwas Geld
Ist noch lang bis Monatsende
Glaub' mir
Dieses Bitten
Schwer mir fällt"

Greife selbst zum Hörer nun
Niemand d'ran am and'ren Ende 

Bin ich tot 

Denke
Ist der Zustand hier posthum
Fühl' gefesselt meine Hände
Was zum Teufel ist hier los 

Ist dies's nun mein Zukunftslos 



© text und Bild by HerrWortranken    




15 Oktober 2023

RESURGIT


!B

Straße mit vielen Blättern auf dem Boden

 

RESURGET 
(Er wird wieder auferstehen)


Hab' die Augen aufgeschlagen
Himmelsblau dient mir wie Pagen
Seh' verblassen nächtens Runde
Sterneglitzern mit im Bunde
Wechseln mit taghellem Lichte
Gestrig Träume sind wie Wichte
Sind mal da
Dann plötzlich weg
Sagen uns nie ihren Zweck

Neuer Tag beginnt mit Ahnung
Wie entdeckt bei einer Grabung
Weiß noch nicht die Endlichkeit
End' des Tages ist noch weit 

Und dann kommen mir Gedanken 
Früher gab es wenig Schranken 
Wenn ich denk' an Nachbars Käthe 

Wie sie wackelte 
Im Gang 
Mit der Kittelschürz' 
In verwasch'nem Schwarz 
Mit den grau geword'nen Pünktchen und dem typischem Geruch 
So wie alle Alten rochen 
Die sich kalt am Morgen wuschen 
Mit der grau geädert' Kernseif' 
Mit dem feinripp Lumpen 
Der zurecht geschnitten 
Aus gelöchert' Unterhosen 
Die sich mittlerweile zeigten
Als das einzig wahre Grau 

Wenn ich jetzo daran denke 
Wird's im Magen mir ganz flau 



© text und Bild by HerrWortranken      



    





 

03 Oktober 2023

VERBLÖDET & VERÖDET

... bunte Larve (Gesichtshalbmaske) in diagonaler Darstellung




 VERBLÖDET & VERÖDET 


Wisst 
Wie rasch die Zeit vergeht 
Unaufhaltsam auf dem Weg 
Der uns führt zum Untergang 
Kennt am Ziel kein Feierklang 
Leid und Hunger 
Große Pein 
Wird am End' Belohnung sein 
Innerlich verbrannt der Geist 
Merkst nicht 
Hirn schon heut' vergreist 
Durch faschistisch' Ignoranz 
Weiter geht Vulkanotanz 
Helfen würde jetzt noch schnell 
Alles Ignorantentum 
Fix nun werfen in die Hell 

WIR SEHEN 
VERZERRTER HIMMEL 
UNS VERWIRRT 

WIR GLAUBTEN 
EWIG LEBT DIE ERDE 
DOCH ALLE 
HABEN SICH GEIRRT 

JETZT 
WO WIR VERÄNGSTIGT SIND VERSAMMELT 
WIR MERKEN NICHT 
DAS DIES EIN START IST 
IN DAS ENDE 

ALLES VERGAMMELT 
DANACH KEIN LICHT 
AUCH KEINE WENDE 


© text & Bild by HerrWortranken      


 

05 September 2023

UNENDLICHKEIT

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Drahtgitter. Davor quadratischer roter Würfel etwas verdreht, auf der Spitze stehend. Die dem Betrachter zugewandte Seite ist grün. Vom oberen Rand seilt sich eine Spinne ab.



 

 

        UNENDLICHKEIT


   Es geschah an einem der damals raren tropischen Tage im Sommer des Jahres 2013 in einer Nebenkapelle in Himmerroth.

 

   Viele der Gäste saßen auf den dürftigen Betstühlen. Die Sitzflächen bestanden aus vier geflochtenen Dreiecken, im klassisch spanischen Stil, aus handgedrehten Binsen.
Zirka 30 Minuten vorher begrüßte man untereinander mit herzigen Umarmungen. Unter Verwandten und guten Freunden zeugt dieses von vertrautem Begegnen.
  Eine Duftwolke lag schwer in der Luft dieser Versammlungsstätte. Überall zwischen den Anwesenden, oberhalb deren Köpfe, waberte ein Gemenge aus Parfümölen unterschiedlichster Zutaten. Es roch nach Zärtlichkeit der Jugend und nach ranzigem Schweiß, mit markanten Geruchsanteilen von verbrennendem Grillfleisch. Süßliche Assoziationen, die an die ersten Serien der im vorigen Jahrhundert produzierten Toilettensteine erinnerte, gab diesem Raum der Meditation, eine larmoyante Feierlichkeit.
  Die Örtlichkeit in der Eifel, eine kärgliche Kapelle, eher einer Rumpelkammer gleich, als ein Nebenbau der renommierten, aus aller Welt viel besuchten Klosterkirche. Verständlich, dass man in ergriffener Hingabe, den Blick zur Elevation erhebt, um mit dem Augenfokus in unendliche Entfernungen vorzudringen.
  Genau diesem Gefühl der Gruppendynamik folgend, schaute Eulalia gelangweilt zum Zenit.
  Unter Umständen war die Intensität der im Raum schwebenden Duftmoleküle, der suggestiven Wirkung einer konzertierten Andächtigkeit überlegen. Eulalia wusste es im ersten Moment nicht zu erklären, warum ein feierliches Ave Maria, von einer Hammondorgel angestimmt, zu dem Ohrschmerz führte. Diese begleitende, wunderliche, überlaute Sopranschrillstimme begründete, dass ihr Blick in die Himmelssphäre blockierte. Eulalia sah nicht die Unschärfe in der Unendlichkeit des Endlichen. Sie sah ausschließlich die Decke dieser Kapelle. Das Gewölbe zeigte in wunderbar amorphen, grauen bis schwarz figurativ ähnelnden Fresken, das kunstvoll strukturierte Können der dort ansässigen Spinnen. Die Deckenwölbung wurde zum Medium einer höheren Hemisphäre.
  Ein seltsames Empfinden durchströmte sie, wenn mit kraftvoller Inbrunst die vergeistigten Presswehen, der Sängerin, Eulalias noch intakte Gehörempfindungen zu schmerzhaften Nervenimpulsen anregten. Dann knirschte durch Verkrampfung der Kiefermuskulatur, hörbar ihr Zahnschmelz. Synchron mit dieser Schmerzempfindung veränderte ihr Sehen, auf das nach wie vor fixierte Kreuzgewölbe, ihre Andächtigkeit.
  Das, was sie sah, empfand sie ungeheuer aufregend. Für eine Weile stand ihr Mund offen, gleich einem staunenden Kind, das den Weihnachtsmann erstmalig sieht.
Die Gewölbefresken zeigten eine Metamorphose. Es entstanden schwarze Fäden aus den schwindenden Deckenschattierungen. Von der gesamten Deckenfläche hingen die Spinnweben vertikal herunter. Sie schwangen und assoziierten ein Sommerweizenfeld im heißen, schwülen Mittagswind.
  Kein Lüftchen vermittelte Kühlung. Bei der Darbietung des Ave Maria generierte eine gewaltige, nicht aus irdischer Energie stammende Kraft, diese Veränderung der Deckenmalereien. Eulalia sah das alles. Sie erlebte es. Sie verspürte deutlich dieses Gefühl, eine Auserwählte zu sein.
  Jäh klirrte es. Eindeutig identifizierte sie eine Weinflasche, die der Bruder Mönch, mit einer ungeschickten Fußbewegung hinter dem Altar, beim Blick gen Himmel, umstieß. Eulalias Gedanken begannen Purzelbäume, zu schlagen. Sie schien an manchen Wortassoziationen sichtlich Freude zu finden. ‚Auserlesen‘ kombinierte sie mit ‚süffige Auslesen‘. Dieses Gedankenspiel lies bei ihr, für einen Moment das Durstgefühl vergessen. Ihre Stimmung wechselte von der zuvor vergeistigten, laienhaften Andacht in die profane Realität der schwülen tropischen Mittagshitze.
Eulalia, alleinstehend am Beginn ihrer Menopause, besitzt Erfahrungen mit Wärme. Die heutigen Temperaturen übertrafen alle ihre Kenntnisse. Im Zustand der fliegenden Hitze rutschte sie regelmäßig in depressive Gedankenwelten. Heute verkörperte sie eine verschmitzte, hintersinnige Eulalia, aufgrund dessen, jeder sie mag. Sie bekäme jetzt durch einen solchen Hormon-Blues kein Verlangen, an einen Freitod des Erstickens, mittels Einatmen des nicht vorhandenen Sauerstoffanteils in der Kapellenluft. Sie hielt ihre Hand vor den grinsenden Mund.
  Eulalias Blick wanderte unbestimmt im Raum. Ihr Fokus, ohne Absicht, stoppte bei Gernot, der seitlich in ihrer Reihe stand. Kein Mann nutzte die Sitzgelegenheiten. Lag das an dem Versuch, in knapp zwei Meter Höhe, die Restbestände der Sauerstoffmoleküle zu ergattern? Lag es an der momentanen Konsekration, der Wandlung, von Wein in virtuelles Blut?
  Durch die konstanten Schweißabsonderungen verbeulten die Kleidungsstücke der Anwesenden. An Gernots Hosenvorderteil fiel Eulalia eine nicht zu übersehende Ausbuchtung auf, die er mit den übereinandergelegten, verschwitzten Handflächen, zu kaschierten suchte. Eine normale Situation für sie. An welche netten Schweinereien Gernot jetzt in diesem Moment denkt? Ein unterdrücktes Schmunzeln ließ ihre Lippen verschlanken. Sie wandte den Blick.
  Ihre schelmischen Äuglein stoppten bei sämtlichen männlichen Anwesenden an den Positionen, wo Gernots zusammengelegte Hände, ihre Aufmerksamkeit erregte.
Nochmals öffnete sie den Mund. Ihr Gesichtsausdruck erstaunte. Alle umstehenden Männer besaßen keine normalen Hosenbeulen an besagter Stelle. Es muss an diesem medialen Raum liegen. Eine andere Erklärung kam Eulalia nicht in den Sinn.
  Bei dieser wabbeligen, in der Art von zähem Weißbrot zu schneidenden Luft, nicht verwunderlich.
  In dieser Situation kamen Erinnerungen an ihre Kindertage. Einen Wasserfarbkasten bekam sie geschenkt. Bei den ersten Versuchen mit den Malutensilien mischte sie gleichzeitig alle Farben. Auf dem Papier, im Wasserglas, in jedem der Farbdöschen des Malkastens entstand die gleiche Tönung. Das Vermengte zeigte Ähnlichkeiten mit ihrer Kacka, so weiland ihr Sprachschatz. Nach mehreren Tagen roch diese vergessene Mischfarbe vergleichbar.
  Eulalias Fantasie lies sie jetzt diesen fauligen Geruch erschnüffeln und sie dachte an Stinkbomben. Diese mit gelblicher Flüssigkeit gefüllten Glasröhrchen, die um die Karnevalszeit, hauptsächlich von Bengels gekauft, und mit ausgeprägter Boshaftigkeit in Bodennähe der Mädchen geworfen wurden.
  Mittlerweile, nach fast fünfzig Minuten, andachtsvoller Verharrung in dieser Kapellenluft, glaubte Eulalia, das Geheimnis der Hosenbeulen zu erahnen. Im Internet las sie vor Monaten, dass es vorstellbar sei, Schwefelwasserstoff gegen Erektionsstörungen einzusetzen. Die Messe ging zu Ende. Eulalia wartete, bis alle Anwesenden hinausgingen, um ihre Neugierde zu befriedigen. Was für einen Messwein diese Mönche trinken?
  Sie drehte um die eigene Achse. Keine Menschenseele in der Kapelle. Vier Stufen höher, ein paar Schritte, sie stand hinter dem bescheidenen Altar.
  Eulalia sah nicht die vermutete, umgefallene Weinflasche. Sie registrierte ein auf der Seite liegendes Marmeladenglas mit einem handgeschriebenen Aufkleber.
  Sie rutschte aus. Erkannte im Fallen, auf dem Glas, schemenhaft zwei Buchstaben.
  Ein ‚i‘ und ein ‚a‘ schien es, sollte sie noch im Bruchteil des Ausrutschers, assoziieren.
Ein Flash.
  Eine Menge rautenförmiger, blauer Steinchen, die am Boden lagen, wurden von ihren Augen noch erkannt. Es war das Letzte, was sie registrierte, bevor sie hart mit dem Kopf aufschlug.


  Nie mehr öffneten ihre Lider, um in die Weite der Unendlichkeit zu schauen.
Eulalia ist jetzt ein Teil von ihr.
 

 

   © Text by HerrWortranken  

24 August 2023

LOST DROPLETS

 !B
 
Horizontal zweigeteiltes Bild. Obere Hälfte amorph in Blau, untere Hälfte Sandfarben. mit unregelmäßigen Strichen überdeckend/verbindend.

 
 
Ein Tropfen
Nur aus Feuchtigkeit
Kann tränen
Schweben
Mit 'ner Leichtigkeit

Doch stark wird er mit eigner Kraft
Wenn er verkörpert
Lebenssaft 
 
 
 
 

LOST DROPLETS  
             Novelle

   In einem fernen Land, unter dem weiten Bogen des Himmels, verbarg sich ein unberührtes Paradies, von dem nur wenige wussten. Ein Ort, an dem die Natur in ihrer reinsten Form existierte, wo die Schönheit der Erde in jeder Blüte und jedem Windhauch spürbar war. Hier begann unsere Geschichte, in einem Tal umgeben von majestätischen Bergen und durchzogen von klaren Bächen.

   In diesem Tal lebten die Menschen im Einklang mit der Natur. Sie verstanden die Bedeutung jedes Elements, das die Erde formte. Doch eines Tages geschah etwas Seltsames: Ein leises Flüstern breitete sich über das Land aus, als hätten die Bäume und Winde eine Nachricht zu überbringen. Es war eine Botschaft von der Erde selbst – eine Bitte um Hilfe.

   Die Menschen versammelten sich am Ufer des heiligen Flusses, um zu hören, was die Weisen des Tals zu sagen hatten. Alte Geschichten wurden erzählt, Geschichten von einer Zeit, als die Erde in Harmonie blühte und die Balance gewahrt wurde. Doch im Laufe der Zeit hatten die Menschen vergessen, wie wichtig es war, diese Balance aufrechtzuerhalten.

   Einer der Weisen, ein greiser Mann mit funkelnden Augen, erhob sich langsam. Seine Stimme trug die Weisheit vieler Generationen, als er sprach: "Die Erde sehnt sich nach etwas, das einst selbstverständlich war – einem kleinen Tropfen Feuchtigkeit aus Wasser. Es ist der Lebensatem der Natur, der die Erde nährt und ihr Wachstum ermöglicht."

   Die Menschen hörten gebannt zu, als der Weise die Geschichte des vergessenen Tropfens erzählte. Er sprach von der Bedeutung jedes einzelnen Regentropfens, der sich auf die Blätter legt und sie erfrischt, von den Bächen, die sich ihren Weg durch das Land bahnen und es mit Leben erfüllen. Jeder Tropfen war ein Geschenk, eine Verbindung zwischen Himmel und Erde.

   Entschlossen, den Ruf der Erde zu erfüllen, begannen die Menschen eine Reise, um den verlorenen Tropfen zu finden. Sie durchquerten Wälder und durchstiegen Berge, auf der Suche nach einem Ort, an dem der Tropfen seinen Ursprung hatte. Ihre Reise führte sie zu einem mystischen See, in dessen klarem Wasser sich der Himmel zu spiegeln schien.

   Dort trafen sie auf eine weise Wasserfee, die in sanften Tönen sprach: "Ihr sucht den verlorenen Tropfen, der einst die Erde segnete. Doch die Erde wurde von Traurigkeit überwältigt, weil die Menschen die Verbindung zur Natur vernachlässigt haben. Ihr könnt den Tropfen finden, indem ihr zuerst eure Verbindung zur Erde wiederherstellt."

   Die Menschen kehrten zum Tal zurück und begannen, die Natur mit neuen Augen zu sehen. Sie pflanzten Bäume, pflegten Gärten und nahmen sich Zeit, die Schönheit um sie herum zu bewundern. Mit jedem Handgriff und jeder freundlichen Geste spürten sie, wie die Erde auf ihre Bemühungen antwortete. Ein Hauch von Magie kehrte ins Tal zurück.

   Eines Tages, als die Sonne golden über den Gipfeln aufstieg, spürten die Menschen, wie sich die Luft veränderte. Ein sanfter Regen begann zu fallen, und jeder Tropfen fühlte sich an wie ein kostbares Geschenk. Die Erde nahm den Regen mit offenen Armen auf, und das Tal erblühte in Farben, die schon lange nicht mehr gesehen worden waren.

   Die Menschen hatten gelernt, dass die Erde und alles Leben darauf untrennbar miteinander verbunden waren. Jeder Tropfen war ein Symbol für ihre Verantwortung, die Natur zu schützen und zu bewahren. Die Geschichte des verlorenen Tropfens wurde von Generation zu Generation weitergegeben, als Mahnung, niemals die kostbare Verbindung zur Erde zu vergessen.

   Die Tage verstrichen im Tal, und die Verbindung zwischen den Menschen und der Natur wurde immer stärker. Sie lernten, im Einklang mit den Jahreszeiten zu leben und die Zeichen der Natur zu lesen. Jeder Sonnenaufgang und Sonnenuntergang erzählte eine Geschichte, die von den Bewohnern des Tals mit Ehrfurcht aufgenommen wurde.

   Mit der Zeit begannen die Menschen, ihre Weisheit und Erfahrungen mit anderen Gemeinschaften zu teilen. Nachrichten von dem wundersamen Tal, in dem die Natur in ihrer ganzen Pracht blühte, verbreiteten sich wie der Wind. Reisende aus fernen Ländern kamen, um das Tal zu sehen und von den Lehren der Weisen zu lernen.

   Die Bewohner des Tals begrüßten die Reisenden mit offenen Armen und teilten ihre Geschichten und Erkenntnisse. Sie sprachen über die Wichtigkeit der Achtsamkeit im Umgang mit der Natur und wie jeder Einzelne seinen Beitrag zur Bewahrung des Gleichgewichts leisten konnte. Die Botschaft des verlorenen Tropfens wurde zu einem Symbol der Hoffnung und des Wandels.

   Die gemeinsamen Anstrengungen führten dazu, dass das Tal zu einem leuchtenden Beispiel für nachhaltiges Leben wurde. Die Bewohner fanden innovative Wege, um Energie zu nutzen, ohne die Natur zu belasten, und entwickelten nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, die das Land ernährten, ohne es auszubeuten. Andere Gemeinschaften folgten ihrem Beispiel und begannen, die Verbindung zur Erde wiederherzustellen.

  Jedes Jahr versammelten sich Menschen aus der ganzen Welt im Tal, um ein Fest zu feiern – das Fest des verlorenen Tropfens. Es war eine Zeit der Freude, des Lernens und des Austauschs. Während des Festes erzählten die Weisen Geschichten von der Reise, die sie unternommen hatten, um den Tropfen zu finden, und wie sie stattdessen sich selbst gefunden hatten.

   Die Botschaft war klar: Jeder einzelne Tropfen – sei es der Regen, der Tau oder der Schweiß eines Arbeitenden auf dem Feld – trug zur Existenz und zum Gleichgewicht des Lebens bei. Die Geschichte des verlorenen Tropfens erinnerte die Menschen daran, dass sie die Hüter der Erde waren und dass ihre Handlungen Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hatten.

   Und so lebte das Tal weiterhin als ein Ort des Wissens, der Weisheit und des harmonischen Zusammenlebens von Mensch und Natur. Die Novelle wurde zu einem Vermächtnis, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde, als Erinnerung daran, dass der Wert eines jeden Tropfens weit über das hinausging, was das Auge sehen konnte.

   Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Tal zu einem Zentrum des Forschens und Lehrens. Menschen aus allen Ecken der Welt kamen, um die nachhaltigen Praktiken und die tiefe Verbindung zur Natur zu erlernen. Eine Akademie wurde gegründet, in der das Wissen über den verlorenen Tropfen und die Lehren des Tals in alle Winde getragen wurden.

  Die Akademie begrüßte Gelehrte, Forscher und Studenten gleichermaßen. Sie studierten die Ökosysteme, erforschten alternative Energien und entdeckten neue Wege, wie die Technologie im Einklang mit der Natur existieren konnte. Die Weisheit der Wasserfee, übermittelt durch die Generationen der Weisen des Tals, war der Leitfaden für ihre Bemühungen.

   Das Tal selbst blühte in voller Pracht. Die Blumen entfalteten ein Kaleidoskop an Farben, die Bäume trugen Früchte in Hülle und Fülle, und die Gewässer sangen in ihrem klaren Rauschen die Geschichten der Jahrhunderte. Die Tiere des Tals fühlten sich sicher und geborgen, und ihre Anwesenheit war ein Zeichen für das Gleichgewicht, das wiederhergestellt worden war.

   Immer wieder kamen die Menschen im Laufe des Jahres für verschiedene Feierlichkeiten zusammen. Das Fest des verlorenen Tropfens blieb ein Höhepunkt, aber es wurden auch Feste zu Ehren der Jahreszeiten und der Ernte abgehalten. Diese Zusammenkünfte dienten nicht nur der Freude, sondern auch dem Austausch von Wissen und der Vertiefung der Verbindung zur Natur.

   Mit der Zeit breiteten sich die Lehren des Tals über die Grenzen hinaus aus. Andere Gemeinschaften nahmen die Ideen auf und begannen, ähnliche Praktiken umzusetzen. Es entstand eine Bewegung, die sich für den Schutz der Erde und die Wiederherstellung der Verbindung zur Natur einsetzte. Eine neue Ära der Zusammenarbeit und des Bewusstseins brach an.

  Die Botschaft wurde zu einem globalen Aufruf zum Handeln. Menschen erkannten, dass sie die Wächter des Planeten waren, und sie nahmen ihre Verantwortung ernst. Gemeinsam schafften sie es, die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern und die Vielfalt des Lebens zu bewahren.

   Und so endet unsere Novelle in einer Welt, in der der kleine Tropfen Feuchtigkeit aus Wasser nicht nur über das Überleben der Erde entschied, sondern auch über eine Zukunft, in der Mensch und Natur in Harmonie existierten. Die Geschichte des verlorenen Tropfens erinnerte die Menschen daran, dass jede Handlung, so klein sie auch sein mag, eine Wirkung hat – eine Wirkung, die über Generationen hinweg spürbar ist.





          © Text by HerrWortranken       

16 August 2023

DIE KANTE

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Schwarze Tafel mit Text: "Leider ist etwas schief gelaufen. Aber keine Sorge, an dir liegt es nicht".  Darunter ein Button mit dem Schriftzug: "Erneut versuchen"





Es war einmal ein Ababpöm 


Vorwort

"DIE KANTE" - 
Eine Betrachtung über Begrenzung der Präsentationsfläche und die wunderbare Freundschaft mit dem Auditorium

Die Novelle "DIE KANTE" von ©HW eröffnet ein faszinierendes Fenster in die Welt der Begrenzung und der Verbindung zwischen Präsentator und Auditorium. Mit meisterhafter Erzählkunst werden in dieser Novelle die Grenzen der Präsentationsfläche untersucht und die einzigartige Beziehung zwischen dem Vortragenden und seinem Publikum beleuchtet. Der Text lädt den Leser ein, über die Bedeutung von Begrenzungen und die Magie der Kommunikation nachzudenken.

Die zentrale Metapher der "Kante" dient als leitendes Motiv in der Erzählung. Diese Kante, die scheinbar die räumlichen Grenzen der Präsentationsfläche markiert, fungiert jedoch auch als Symbol für die Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft und Ausdrucksfähigkeit. Der Protagonist der Geschichte steht vor dieser Kante, sowohl physisch als auch metaphorisch, während er versucht, sein Wissen und seine Ideen an das Auditorium zu vermitteln. Diese Kante wird zu einer Reflexion über die Herausforderungen, die mit der Begrenzung von Raum und Zeit in der Kommunikation einhergehen.

Die Beziehung zwischen dem Vortragenden und dem Auditorium wird als wunderbare Freundschaft dargestellt, die durch die gemeinsame Erfahrung der Präsentation entsteht. Der Protagonist erfährt die Energie und das Feedback des Publikums, während er seine Gedanken über die Kante hinweg ausdehnt. Dieser Dialog zwischen Vortragendem und Zuhörern illustriert die innige Verbindung, die zwischen Kommunikatoren und ihrer Zielgruppe entstehen kann. Es wird deutlich, dass die Grenze der Präsentationsfläche nicht zwangsläufig eine Barriere darstellt, sondern vielmehr eine Plattform für den Austausch von Ideen und Emotionen schafft.

Die Novelle stellt auch die Frage nach der Bedeutung von Begrenzungen in unserem Leben. Sie erinnert daran, dass Begrenzungen nicht notwendigerweise Hindernisse sind, sondern vielmehr Anreize, unsere Vorstellungskraft und Kreativität zu entfalten. Die Kante kann als eine Einladung verstanden werden, die vorhandenen Grenzen zu überwinden und neue Wege des Ausdrucks zu finden. Dieser Ansatz verweist auf die Notwendigkeit, Barrieren als Chancen zu betrachten und unsere Fähigkeit zur Anpassung und Innovation zu schärfen.

In "Die Kante" steht die Novelle selbst als Beispiel für die wunderbare Freundschaft zwischen Autor und Leser. Durch die geschickte Verwendung der Kante als Metapher und Symbol schafft der Autor eine tiefgreifende Reflexion über die menschliche Kommunikation und die Fähigkeit, Barrieren zu überwinden. Die Novelle lädt den Leser dazu ein, über die Natur von Begrenzungen, die Macht der Präsentation und die Verbindung zwischen Sprecher und Publikum nachzudenken. Sie zeigt, dass die wunderbare Freundschaft zwischen Kommunikatoren und Zuhörern nicht durch Raum begrenzt ist, sondern durch die Magie des Austauschs und der gemeinsamen Erfahrung genährt wird.

Es wird deutlich, wie die Interaktion zwischen Vortragendem und Publikum zu einer Art Tanz wird, bei dem die Kante zu einem imaginären Schritt in eine erweiterte Welt des Wissens und der Emotionen wird. Der Protagonist navigiert geschickt entlang dieser Kante und nutzt sie als Sprungbrett für seine Gedanken und Ideen. Während er seine Worte über die Begrenzung hinausträgt, öffnet er Türen in den Köpfen und Herzen seiner Zuhörer.

Die Novelle lädt den Leser dazu ein, über die Dynamik von Präsentation und Interaktion nachzudenken. Die Kante wird zur Metapher für die Kunst des effektiven Kommunizierens. Der Protagonist erfährt, wie wichtig es ist, die Aufmerksamkeit des Publikums zu halten, Emotionen zu wecken und gleichzeitig in den Grenzen der Präsentationsfläche zu agieren. Dies spiegelt die feine Balance wider, die erforderlich ist, um Inhalte wirkungsvoll zu vermitteln, ohne das Auditorium zu überfordern oder zu langweilen.

In einem tieferen Kontext verweist "Die Kante" auch auf die Natur von Bindungen und Beziehungen. Die Freundschaft zwischen dem Vortragenden und dem Auditorium verdeutlicht, wie Menschen in der Lage sind, Barrieren zu überwinden und eine Verbindung auf emotionaler und intellektueller Ebene herzustellen. Diese Verbindung geht über die physische Begrenzung der Bühne hinaus und zeigt, wie Kommunikation die Brücke zwischen individuellen Erfahrungen und kollektivem Verständnis sein kann.

Zusammenfassend kann "Die Kante" von ©HW als eine tiefgründige Erkundung der Begrenzung der Präsentationsfläche und der wunderbaren Freundschaft mit dem Auditorium betrachtet werden. Die Novelle lädt den Leser ein, über die Bedeutung von Begrenzungen, die Kunst der Kommunikation und die tiefe Verbindung zwischen Sprecher und Zuhörer nachzudenken. Durch die geschickte Verwendung von Metaphern und Symbolen schafft der Autor eine erhebende Geschichte, die uns dazu anregt, unsere eigenen Grenzen zu erkennen und zu überwinden, während wir uns auf die wunderbare Reise des Austauschs und der Entdeckung begeben.
In "Die Kante" wird die Beziehung zwischen dem Vortragenden und dem Auditorium auch als eine Art symbiotischer Tanz zwischen zwei Welten dargestellt. Der Protagonist nutzt die Begrenzung der Präsentationsfläche, um seine Botschaft zu formen und zu gestalten, während das Auditorium seine Reaktionen und Emotionen zurückspielt, was den Vortrag weiter verfeinert. Diese wechselseitige Beziehung wird zu einer Quelle der Inspiration und des Wachstums für beide Seiten. Der Vortragende wird durch die Reaktionen des Publikums angetrieben, während das Auditorium durch die Präsentation bereichert wird.

In der Novelle wird auch das Thema der Verletzlichkeit angesprochen, das sich in der Interaktion zwischen Vortragendem und Auditorium manifestiert. Der Protagonist wagt es, über die Kante hinauszugehen und sich seinen Zuhörern in seiner vollen Authentizität zu präsentieren. Diese Verwundbarkeit erzeugt eine Atmosphäre des Vertrauens und der Nähe, die es dem Publikum ermöglicht, sich mit den dargelegten Ideen auf persönlicher Ebene zu verbinden. Die Kante wird so zu einem Ort, an dem Verbindungen geknüpft und tiefe Eindrücke hinterlassen werden können.

Der Schreibstil in "Die Kante" ist gekonnt und einfühlsam, was es dem Leser ermöglicht, sich in die Gedankenwelt des Protagonisten hineinzuversetzen und die verschiedenen Ebenen der Kommunikation zu erleben. Die Worte fließen über die wenigen kraftstrotzenden Zeilen und erzeugen eine Atmosphäre der Intimität und Reflexion. Dieser Schreibstil verstärkt das Gefühl, dass die Geschichte nicht nur eine Erzählung ist, sondern vielmehr eine Einladung, in die eigene Kommunikation und die Art und Weise, wie wir uns mit anderen verbinden, einzutauchen.

Abschließend kann "Die Kante" von ©HW als ein kraftvolles Werk betrachtet werden, das die Begrenzungen der Präsentationsfläche und die wunderbare Freundschaft mit dem Auditorium auf vielschichtige Weise erforscht. Durch die Betonung der wechselseitigen Beziehung zwischen Sprecher und Zuhörer lädt die Novelle dazu ein, über die Kunst der Kommunikation, die Bedeutung von Verletzlichkeit und die Magie des Austauschs nachzudenken. Sie erinnert uns daran, dass die Kante nicht nur eine Barriere ist, sondern auch eine Brücke, die es uns ermöglicht, gemeinsam in eine Welt der Ideen, Emotionen und Verbindungen einzutreten
.




Hier jetzt die komplette Novelle. 
KAPITEL 1 mit Schlusskapitel 
Vor einhundertdreiundvierzig Jahren, es war der 16. August 1880 stand ich auf dem Fuhrwerkskarren um meine Novelle

 DIE KANTE 

zu rezitieren, als ich sie sah, die Tochter des Deichgrafen. Ein Blitz der Liebe traf mich mit der unendlichen Wucht und riss mir den Boden unter den Klompen weg, so das ich über den Rand des Wagens fiel.   Schwarze Schwaden verdunkelten alles. 

Mein Leben entwich. 

 





  © Text als ababpöm by HerrWortranken        

29 Juli 2023

de la main

  



        de la main 
             aus der Hand geschüttelt


Ein Wunsch
Gepresst zu Stein
Und dann zerrieben
Partikelfeiner Staub
Für engen Tintenschlitz im Federkiel
Damit sich zart und strömungsmächtig feucht
Gedanken mit dem Medium Tinte
Als Abbild zu den viel'n Worten formen
Um generationenlang zu künden
Den Nachfar'n dieser Sätze
Jenes hier als Erbe 


Ich frag' mein Auge jeden Tag
Ob es all' Wirrwarr noch zu unterscheiden weiß
Da wir besudelt von dem braunen Scheiß

 

Der Mensch der hier so frei
Mit Sätzen formuliert
Und meiste Zeit sich ungewiss
Ob Aussag' ohne Punkt' und Kommata
Das Ende oder Anfang des Gedankens
Wie auch die ungeachtet Syntax
Nur ihm gefallen könnt'
Lebt leicht und doch so wirr
Wie seine Lesbarkeit
Mit allen Junktionen

Seid
Werte Leserschaft
Im Jetzt
Nicht sauer wie Zitronen 

 

Verharret weiter nicht im Harren
Grenzt aus die Brut der braunen Massen
Jetzt läuft's Geschmeiß noch ohne Knarren
Doch wehe wenn sie losgelassen 



 © Text by HerrWortranken        



22 Juni 2023

GÜLLENGLUT 2.0

!B

Graufläche, in Zukunft für alle Beiträge im Blog   ... Vermeidung des geistigen Diebstahls, durch die #AI / #KI

 🤔 


GÜLLENGLUT 2.0


Der Dreck und Schlamm der diese Erde momentan besudelt
Der unterstützt von einem citrusgelben Ignoranzkli'ntel bejubelt
Und von den Klimaleugnern mit Lobbyistengold gefüllten Händen wird belohnt 

Dieser Verrat
Dem Judaslohne gleich
Die sollt' man schießen hintern Mond
Auf das die Erdverbrenner
Ersticken an dem Furz der Hinterseite des Trabanten
Ohn' Ausnahmen
Großflächig
In allen vier Quadranten 


  © Text und Bild by HerrWortranken         

  




       

02 Juni 2023

DAMALS – LETZTENS – HEUTE

 !B 


Stilisierte Bleistiftzeichnung eines weiblichen Brustbildes



DAMALS 
 
Es war der 23. Mai 1789, als Meprosia ihren Oberkörper, leicht vornüber gebeugt, auf dem Brückengeländer abstützte und nach unten blickte.  
Eine unsichtbare Pollenwolke waberte ihrem Gesicht entgegen. Einige der Kitzelmoleküle verfingen sich in ihrer Nase und lösten einen glitzernden Sekrettropfen aus, der funkelnd dem Wasserspiegel des Sees entgegen fiel.  
Just in diesem Moment schnappte ein Frosch mit seiner Klebezunge nach einer Fliege.  
Der Nasentropfen, der Meprosia
fand den direkten Weg auf die Geschmackspapillen des Quaackjägers und ummantelte die Fliege mit der steifschleimigen Struktur des Sekretes.
Das beflügelte Sirrtier konnte durch mehrbeiniges Zappeln den Sekretstrang als Rettungsleiter nutzen und so dem zerstörerischen Verdauungstrakt des Frosches entkommen. 


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LETZTENS  


Bist alleine
Döst' im Sessel
Denkst an Liebe
Zehrst nach Haut
Nach 'nem Partner
Der dir fehlt jetzt
Wärme
Mit der bist vertraut
Dann ganz plötzlich
Spürst am Halse
Zartes Krippeln
Leichter Hauch
So
Als ob
Die Sehnsucht sich erfüllet
Atmest tief in deinen Bauch 

Deine Hand erfühlt nun Kleines
Weiches
Rundes Kügelchen
Augenblicklich siehst' acht Beine
Die am Eiweißfaden schnell
Hoch zur Decke
Sich nun hangeln
Draußen wird es langsam hell

Bist ganz froh jetzt
Das du nicht
Eingewickelt
Und nicht eingesponnen hängst
Als Kokon an eigner Lampe
Dieses ist für dich ein Segen
Frei kannst du dich nun bewegen  



 © Texte & Bild by HerrWortranken   


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HEUTE   

Die Fülle des Ababpöm umhüllet schützend mir die Freude eines Lebens. 

Im Heute gibt es nicht mal Beben.


© ababpöm Texte & Bild by HerrWortranken    






09 Mai 2023

READER

!B

Blick durch horizontalen Lamellenvorhang. Tischpult mit leeren Blättern, dahinter ein Stapl Bücher.
Büchers leere Seiten




READER 


Beschrieb'ne Seiten
Ohne gebund'ne Rücken
Sind Einzelblätter ohne Brücken
Wie lock're austauschbare Saiten
Die angeregt
Unabgestimmt verbreiten
Durch Zufall Dur
Als Weisheitsmelodei
Oder manch' planlos' Moll
Das schwer wie Blei
Der wissbegierig' Leserschaft 

Letztendlich okkupiert nur Lebenskraft

Denn keine Logik führt zum Sinn
Was bleibt ist Chaos
Verwurschtelt Spin 


 © text und Bild by HerrWortranken   

 

 

 

02 Mai 2023

SOMMERMILDE

!B
 
 
Türkisfarbenes kleines Gewässer um rangt von violetten Kerzenblütenstengel mit viel frisch grünen Blattpflanzen umherum. grünen
 
 
 
SOMMERMILDE


Sommermilde komme balde
Komm' heraus aus tiefem Walde
Sei nicht länger Hoffnung nur
Lass' uns finden deine Spur
 
Sehnen dich mit Wechselspiel
Hitze Wasser nicht zu viel
Sonne Regen moderat
Wie es früher deine Art 

Lass' es sein mit sengend' Hitzen
Menschen sonst zu Tode schwitzen
Bist im Grunde nicht so schlecht
Auch wenn Menschheit stöhnt geschwächt 

Wir wollen 
Müssten 
Erkennen's Joch 
Warum nichts machen 
Was fehlt denn noch 

Menschlich Geist leider zu flüchtig
Meinen das wir sind sehr tüchtig
Mit Versprechen sind wir schnell
Doch Natur zeigt dünnes Fell
 
Schnell verfehlt das Klimaziel 
C-O-zwei schon lang' zu viel 
Geh'n dem Untergang entgegen 
Müssen Umwelt besser pflegen 

Wenn ich dieses all' bedenke 
Homo sapiens voller Ränke 
Kriegt den neuen Namen nun 
homo stultus 
Weil er dumm 

Wir wollen 
Müssten 
Erkennen's Joch 
Warum nichts machen 
Was fehlt denn noch 

  

 © text und Bild by HerrWortranken   


30 April 2023

GEDANKENÜBERSCHUSS MIT SCHLUß

!B


Verwilderte Gartenlaube im Inneren mit Lattenstuhl.




GEDANKENÜBERSCHUSS MIT SCHLUß 

Der erste Mai ist die Schönheit eines Augenblicks, der uns berührt. Ein flüchtiger Moment, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben und jeden Augenblick zu schätzen. Wir werden daran erinnert, dass Schönheit und Inspiration in jedem Moment vorhanden sind, wenn wir nur bereit sind, sie zu sehen und zu hören.

Der Klang der Gitarrensaiten erinnert uns auch an die Kraft der Musik. Musik hat die Fähigkeit, unsere Stimmung und unser Wohlbefinden zu beeinflussen und kann uns in eine andere Welt entführen. Musik kann uns ermutigen, uns inspirieren und uns helfen, schwierige Zeiten zu überstehen. Der göttliche Klang der Gitarrensaiten ist ein Beispiel dafür, wie Musik uns berühren und unsere Seele zum Singen bringen kann.

Schließlich erinnert uns dieser Moment auch daran, wie wichtig es ist, auf unsere Umgebung zu achten. Ein Bademantel, der vorbeizieht, erinnert uns daran, dass jede Bewegung, die wir machen, Auswirkungen auf die Welt um uns herum hat. Jeder von uns hat die Macht, positiven Einfluss auf seine Umgebung zu nehmen und etwas Schönes und Inspirierendes zu erschaffen, sei es durch Musik, Kunst oder einfach nur durch ein freundliches Wort.

In der heutigen schnelllebigen Welt ist es leicht, sich in der Hektik des Alltags zu verlieren und die Schönheit des Lebens zu übersehen. Doch wenn wir uns Zeit nehmen, um die Schönheit in jedem Moment zu sehen, können wir eine tiefere Verbindung mit uns selbst, mit anderen und mit der Welt um uns herum aufbauen. Der göttliche Klang der Gitarrensaiten, der durch den wehenden Bademantel erzeugt wurde, erinnert uns daran, dass das Leben voller Wunder und Schönheit ist, wenn wir nur bereit sind, danach zu suchen.


© Unfugtext mit #ababpöm und Bild by HerrWortranken