24 Dezember 2021

VERLOREN

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Angedeutet ein gebeugtes Knie und einen separierten Fuß. Beide im Profil (keine realistische Darstellung). Hintergrund ähnlich einem Maschendrahtzaun. Das ganze Bild in Fehlfarben. Digital bearbeitet.


VERLOREN  
(Instrumental zu Mitsingen)  oder auch nicht  



Zart Lieb' ist ihm entschwunden
Aus einer Laun' heraus
Nun Herzeleid mit Wunden
Allein bleibt er im Haus
Er weinet Tag und Nacht
Verlorene Zweisamkeit
||:  Vergessen, wie man lacht.  :|| 

Die Liebe die verloren
Davon die Zeile künd'
Wir hatten uns geschworen
Allzeit die Lieb' — sie grünt.
Gedanken leben lang'
Lass' uns es wiederholen
||:  Doch diesmal ohne Zwang.  :||
 


© Text & Bild by HerrWortranken


 

19 Dezember 2021

NOTENSPIEL

 

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Blauer amorpher Hintergrund. Davor abgehoben mit Schattenwurf, ein rotes amorhes Rechteckgebilde, das eingeengt ist, von einer Netzstruktur, ähnlich einer strammen Netzstrumpfhose.

 

 

NOTENSPIEL


Heute lass' ich mich umgarnen
Von dem Saitenspiel, dem Warmen.
Von der Pianistin Hände
Die umhüllen zart die Lende
Und mich flutend mit Gewühl
Steigern dann zum Hochgefühl.
Oh du herrlich' Weihnachtszeit
Lass' uns alles tun zu zweit.


Heute will ich mit dem Weibe
Schwelgend Sex — danach ich schreibe
Euch darüber — d'runter — d'rüber
Wie's gewesen — dies Erleben
Wenn zwei liebend Körper beben.
Oh du herrlich' Weihnachtszeit
Lass' uns alles tun zu zweit.


Heute wurden Träume wahr
Nicht das letzte mal dies' Jahr.
Aus der Liebe sprießt das Leben.
Jeder lebt sein höchstes Beben
Bis Ermattung Ruhe bringt
Und Umarmung uns umschlingt.
Oh du herrlich' Weihnachtszeit
Lass' uns alles tun zu zweit.

Oh du herrlich' Weihnachtszeit
Allzeit sind wir Beid' bereit
Für des Jahres Endzeit Suhlen
Lasst' uns um die Liebe buhlen.
Oh du herrlich' Weihnachtszeit
Lass' uns alles tun zu zweit. 

© Text & Bild by HerrWortranken  



15 Dezember 2021

UTOPIE

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Alpenlandschaft, Blick über See zwischen Tannen hindurch zu Gebirge. Strichzeichnung fas komplett in Blauschattierungen.


UTOPIE 


Wenn du den eig'nen Schatten kannst umarmen
Den eig'nen Schritt verkaufen kannst an einen Lahmen
Dann bist gewiss, von der Penatenwelt*
Dann kannst besitzen alles Gold der Erde ohne Geld
Könntest Erfüllen vieles — für dich und alle Ander'n 
Würdest als gutes Märchenwesen über Wolken wandern 
Du bringtest Sonne, Freud', Gesundheit Jedem 
Wir lebten dann in einem Garten Eden. 
 
 Doch weil du dieses, niemals bist
Bleibt uns're Erde grau und trist
Du lässt dich hängen, ohne Mut
Raffe dich auf, mit wallend Blut
Nimm nun das Herz in deine Hand
Und reiße nieder, jene Wand
Die dich begrenzt in in deiner Wut
Tu selbst das Gute — bleib' auf der Hut
Bedenke — mehr von deiner Sorte
Können es schaffen — an jedem Orte
Das diese Erd' sich generiert
Und allen Menschen offeriert
Nicht nur mit Mut und Lieb' und Geist
Entsteht die Schönheit, die Leben kreißt.
 




© Bild & Text by HerrWortranken  



13 Dezember 2021

WIR WAREN

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Montage in schwarz-weiß. Hinter einem Baumkronengeäst zeigt sich ein riesiges Auge.



WIR WAREN
 
 
Wir waren die,
Die sich die Haare wachsen ließen.
Wir waren die,
Die keine Heimatlieder summten.
Wir waren die,
Die damals sehr sehr jung
Den Scheitel mit Fassonschnitt
Nicht mehr akzeptierten.
Wir waren die,
Die unbewusst
Sich gegen gängig' Normen
Und schwelend Nachkriegsmuff erwehrten.
Wir waren die,
Die Freiheit dachten
Und sich von Jubelpersern prügeln ließen.
Wir waren die,
Die damals das sit-in erfanden.
Wir waren die,
Die nach den Pilzfrisuren gierten
Und die als Gammler
War'n verschrien.
Wir waren die,
Die von der Bürgermeinung fortgewünscht
Dorthin wo Pfeffer wächst. 
 
Wir waren die,
Die ihren Geist benutzten für Kritik
Und heiligen Protest. 
 
Wir waren
sind nicht die,
Die so wie ihr,
Nur kriminell, 
Verbrecherich,
Geimpfte
Nach dem Leben trachten.


 
 

 © Text & Bild by HerrWortranken

 



11 Dezember 2021

AUFBRUCH

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Symbolhaft, durch Farbsprenkel zerklüfteter Boden (Weg).  Von unten nach oben immer heller werdend.

 


AUFBRUCH 
 

Es war der Morgen. 
 
In Einsamkeit verlassen
Ein Start mit Sorgen
Auf düst'ren feuchten Gassen
Mit schlurfend Schritt — mit hängend Kopf
So wankt er hin, der einsam' Tropf.

Doch Zwiespalt dümpelt ihm im Herzen
Gleichzeitig Hoffnung, versus Schmerzen. 
 Großer Geborgenheitsverlust
Den er im Herzen spüret — Frust. 

Sie hat den Haushalt ihm besorgt

Sie war der Fels in seinem Leben 
Seine Wehwehchen gut versorgt
Nun fühlt er Trauer — tiefe Gräben. 
 
Er fühlt den Kampf in seinem Inner'n.
Organe —Bauchgefühle flimmern. 

Ein Schwall von Zuversicht ensteht 
 Für neue Frau ist's nie zu spät. 
 
 



© Text & Bild by HerrWortranken





08 Dezember 2021

TAGESBITTGEBET

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Schemenhaft, grobschlächtiges, mit ausgebreiteten "Pluder-Armen"herannahendes Wesen. Vorwiegend in blauen Farben.



TAGESBITTGEBET


Schnöde Covid Abstandszeit
Warum bringst du soviel Leid?
Weshalb bist' nicht mehr gewogen
Allen Menschen — du spannst Bogen
Und die Sehne stramm mit Pfeil.
Spaltest uns, wie mit dem Beil.
Presst die Luft aus allen Lungen
Ausgeatmet — Ausgewrungen
Und Gesundung lange braucht
Bis Impfschwurbler sind verraucht.

Lassen uns nicht mehr gefallen
Eure Aufmärsch' — euer Lallen
Euer Trachten nach dem Leben
Und das Ziehen tiefer Gräben
Zu Geimpften. 
 
Ihr seid Würger.   
Lasst euch picksen
Werdet Bürger. 
 
 Hilf uns hehre Melpomene 
Zeig' die Maske dieser Szene 
Schwing' die Keule deiner Hand.
Stop den braunen Dreck im Land. 
 
Bist für uns ein neuer Lichtblick 
Sich zu Impfen —ist kein Trick. 
 





© Text & Bild by HerrWortranken