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SIE WAR SONETT
Sie hatte Haut aus Samt und gold’nen Fäden.
Sie war das Zarteste, das je ich kannte.
Die Sehnsucht nach ihr in mir brannte.
Sie gab mir Stärke – das pralle Leben.
Die Mitte dieses Lebens wurde schwüler
Gefühlte Bürden, wandelten stark.
Plötzlich schlief jählings sie, in einem Sarg.
Von dieser Zeit an wurde Dasein kühler.
Nach qualvoll‘ Wochen – ohne Haut an Haut
Suchte ich Abwechslung nach neuer Braut.
Doch ich fand nimmer, gleiches Leben.
Man sollte nicht an Altem kleben.
Das zeigt Erfahrung vieler Seelen
Denn Glücklichsein lässt nie sich stehlen.