Faksimile aus "Weltgeschichte für die katholische Jugend" von J.Annegarn 1840, Seite3 |
MORITAT VOM LEBEN
(Melodie der "Moritat vom Mackie Messer")
1
Dieses Leben, nicht beschissen
Alles Dasein, so bequem.
Denn wir sitzen Tags auf Kissen.
Herrlich Wohlstand, angenehm.
2
Unser Glaube an Minister
An den Diesel, an Harz vier.
Für die Armen sind' s Philister;
Schwadronieren, nur mit Gier.
3
Eines Tages flog hernieder,
Aus dem Kuckucksnest ein Spahn.
Gab sich smart und auch sehr bieder.
Sprach von Armut, wie 'n Kaplan.
4
Reden schwingend durch die Lande;
Sülzte von Genügsamkeit.
Inhaltlich, ist's eine Schande.
Mit den Harzern sucht er Streit.
5
Museales Heimat Plärren
Geigt ein blauweiß' Musikus.
Will an Menschenrechten zerren
Und möcht stoppen, Flüchtlingsbus.
6
Auch der Süden wird jetzt patzig.
Zurrt an libertärem Sein.
Neunzehnhundertvierundachtzig,
Solls in Bayern, demnächst sein.
7
Oberhäupter defäkieren
Twittern Dummheit überall
Wenn die Medien eruieren
Häuptlings bürsten, dann Krawall.
8
Und so endet diese Story
Durch die heut'ge GroKo nie.
Denn die Reichen mit den Boni
Führen überall, Regie.
9
Doch wir halten hoch das Denken.
Augen werden scharf gestellt.
Lassen uns von keinem kränken
Auch wenn mancher lauthals bellt.
10
Der, der dieses hier geschrieben
Hat sich nicht, im Wort vertan.
Er lässt sich nicht unterkriegen.
Künstler sind, nie Untertan.
© Text und Bild by: HerrWortranken
CC BY-NC-ND 3.0 DE