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© Rewe–KI |
CREDO
(ich glaube)
Im samtigen Dunst erlischt müdes Sein
Die Stadt träumt
Doch alles nur Schein
Auf Lippen ruht Atem so weich wie die Haut
Ein Flüstern melodeit
Wie seltsam vertraut
Ich danke für Brot und unmöglich' Licht
Für Hände die halten
Für Lachen das bricht
Für Tau auf den Wiesen
Den Erdduft nach Regen
Für Nähe die lehrt mich
Mein kleines Ja zu hegen
Und danke dem Himmel
Dem was Gott genannt
Nicht fest wie ein Stein
Nur Ahnung und Spur wie ferner Rand
Weil seine Wahrheit wie Nebel zieht
Ist Danken eine Übung
Die das Herz aus Zweifel sieht
Im Zweifel wird Danken niemal zur Pflicht
Ich falte die Hände
Das ist meine Sicht
Das Denken macht Beten zum besonderen Tun
Ein Seelenatmen übt sich im Nicht zu ruhn
So mischt sich Erdschönes mit dem Glauben sacht
Die Dankbarkeit wird Faden
Weberei in sanft dunkler Nacht
Wer das Unsichere umfängt
Mit offenem warmem Sinn
Verwandelt Zweifel in zarten Gewinn
Am Morgen zeigt sich ein Lächeln
Klar und weit
Wir danken ohne Beweis und finden Heiterkeit
Dank führt zurück zur Erde und sanft neuem Mut
Ein Segen und Dank wird zugleich
Ein Danken das selber
Tut gut
© Text by @HerrWortranken
0467 | 2025| ©HW