Für den der sich im Nichts verfangen
Vom leeren Denken sanft umseift
Ein Mantel aus der Phantasie
Im Herzen leise reift
Der Mensch steht da und hält
Ein Etwas kalt und sacht
Als wär’s ein fremdes Feuer
Das in der Welt nur halb entfacht
Er konnte kaum sich bücken
Und suchte Bücher schmal und breit
Mit schnödem oder gold'nen Rücken
Doch seine Hand blieb ohne Kleid
Die Seiten füllten Nichts
Die Zeilen klafften wie ein Loch
Die Wörter wehten hohl im Raum
Kein Klang nur leises Wehen
Das eigenartig roch
So zog er durch die Hallen
Wo Winde atmen stumm
Und fragt' jedwede Schwelle
Ob sie ihm Heimat sei
Die Leere zeigte nur die Schatten
Sprach nur von Form doch ohne Klang
Sie stellte ihm die alten Fragen
Aus der Erinnerung Gesang
Die leere Leere
Sagte sie
Ist nicht ein bloßes Garnichts mehr
Sie ist ein leerer Rahmen nur
Ohn' Bilder die einst hehr'
Der Mensch erhielt ein Teil des Nichts
Es drückte nicht nur auf sein Sein
Es wurd' sein stilles Zwischenheim
So wurde aus dem Nichts ein Ruf
Nicht leer doch ungefüllt
Ein Hort wo Fragen atmen schwer
Wo Ungesagtes manchmal müllt
Er füllte nicht mit falschem Sinn
Er füllte mit dem Mut
Zu setzen einen Punkt im Jetzt
Aus Schweigen wurde Glut
Am Ende stand der Mensch
Mit Händen da
Ganz frei
Ein Etwas hat verwandelt sich
Zum ausgeblas'nen Ei
Die Leere war kein Ende
Ein Feld das noch gebar
Ein Ruf ein' Saat ein Weben
Und mehr noch wurde wahr
© Text by @HerrWortranken
0548 | 2025| ©HW
