03 November 2024

ORDO VITAE 

 




ORDO VITAE 
(ordnung des lebens)



Und wenn der Herbst auch noch so schroff 
Auf Frühlings Milde ich nun hoff' 
Wo Blätter sinken 
Golden 
Rot 
Die Zeit raunt leis' vom Wechseltod 

Der Wind weht rau 
Die Tage schwinden 
Die Vögel Ruh' im Süden finden 
Und in den Ställen steh'n die Küh' 
Nun Winterstille 
Ohne Müh'  

Jetzt in dem falben ruhend Winter 
Der frostig deckte einst für Kinder 
Ein Land zu warm in stillem Bann 
Horcht was der Frühling machen kann 

Verhangen ruh'n die dunklen Tage 
Die kühle Luft weht ihre Klage 
Im Alter fühlt der Mensch wie nie 
Des Lebens Kreislauf 
Mysterium 
Sieh 

Erinn'rung ziehet sanft und sacht 
Wenn Winter bald das Land bewacht 
Wo einst die Blüte frisch erblüht 
Da schläft ein Traum vermüllt  
Die Erde ist in trash gehüllt 

Und während alles Leben schweigt 
Ein Same sich vor'm Frost verneigt 
Die Wurzeln träumen unbewusst
Von Tau und Sonne zarter Lust 

So keimt die Hoffnung tief im Grunde 
Verweilt in stiller leiser Stunde 
Denn selbst das Herz im kalten Wind
Spürt was die nahe Zukunft bringt 

Wie Kinder 
Die der Stille lauschen 
Sich an dem Kreislauf sanft berauschen 
So fühlt das Herz trotz Müh’ und Last 
Dass Wandel Ruhe heißt 
Nicht Hast 

Wenn Frühling auf der Erd' zurück 
Erwacht das Grün in neuem Glück 
Es bricht die Sonne aus dem Grau 
Und Blüten sprühen frisch im Tau 
So schließt sich neu des Lebens Band 
Das immer fest im Kreislauf stand 




 ©  Text und Bild by HerrWortranken      

433 |2024| ©HW