ORDO VITAE
(ordnung des lebens)
Und wenn der Herbst auch noch so schroff
Auf Frühlings Milde ich nun hoff'
Wo Blätter sinken
Golden
Rot
Die Zeit raunt leis' vom Wechseltod
Der Wind weht rau
Die Tage schwinden
Die Vögel Ruh' im Süden finden
Und in den Ställen steh'n die Küh'
Nun Winterstille
Ohne Müh'
Jetzt in dem falben ruhend Winter
Der frostig deckte einst für Kinder
Ein Land zu warm in stillem Bann
Horcht was der Frühling machen kann
Verhangen ruh'n die dunklen Tage
Die kühle Luft weht ihre Klage
Im Alter fühlt der Mensch wie nie
Des Lebens Kreislauf
Mysterium
Sieh
Erinn'rung ziehet sanft und sacht
Wenn Winter bald das Land bewacht
Wo einst die Blüte frisch erblüht
Da schläft ein Traum vermüllt
Die Erde ist in trash gehüllt
Und während alles Leben schweigt
Ein Same sich vor'm Frost verneigt
Die Wurzeln träumen unbewusst
Von Tau und Sonne zarter Lust
So keimt die Hoffnung tief im Grunde
Verweilt in stiller leiser Stunde
Denn selbst das Herz im kalten Wind
Spürt was die nahe Zukunft bringt
Wie Kinder
Die der Stille lauschen
Sich an dem Kreislauf sanft berauschen
So fühlt das Herz trotz Müh’ und Last
Dass Wandel Ruhe heißt
Nicht Hast
Wenn Frühling auf der Erd' zurück
Erwacht das Grün in neuem Glück
Es bricht die Sonne aus dem Grau
Und Blüten sprühen frisch im Tau
So schließt sich neu des Lebens Band
Das immer fest im Kreislauf stand
© Text und Bild by HerrWortranken
433 |2024| ©HW