INTERITUS VITAE
(zerstörung des lebens)
Vom Erdenstreit mein Geist erlahmt
Der Atem wird zu Stein
Die Finger kalt
Der Blick verfliegt vernebelt von den Zeiten
Was Wahrheit war wird Stimme nur
Und niemand hört sie schreien
Im Taumel der Verblendung drohn
Die Lichter auszugehn
Ein Morgen graut von Sturm durchweht
Die Straßen leer und schwer
Verlor'ne Worte taumeln stumm durch Trümmer unsrer Tage
Ich such nach Sinn
Doch finde nur ein leeres Meer
Das tosend formuliert die Klage
Der Mensch
Er zählt die Welt in Blut
In Zahlen Macht und Zoll
Er nennt es Fortschritt
Nennt es Sieg
Doch wen besiegt er wirklich
Die Krone sitzt auf Staub und Schall
Die Hände voller Soll
Und jede Wahrheit wird verkehrt
Bequem und widerirrig
Ich wanke durch das Dämmergrau
Von Zweifeln kalt umhüllt
Die Denker schweigen längst
Wo einst der Geist noch Flammen trug
Ein Herz das hofft
Dass Menschlichkeit die Leere füllt
Wird leicht verlacht
Verhöhnt
Verflucht
Doch in der Nacht wo Finsternis
So klar erklingt wie stiller Schwur
Dass Denken nie vergeblich war
Ich schreibe neu
Trotz Trümmer rings um uns
Und weiß es führt uns zu der Spur
Wo selbst im letzten Wort
Die Kraft zum Aufrechtgehen kehrt
© Text by @HerrWortranken
0523 | 2025| ©HW
