PERSIFLAGE EINES GENRES
Sachter Schritt. Zehen fühlen zart den Boden.
Auffallend' Runzeln zucken auf der hohen Stirn.
Hosenbeine flattern trostlos fern der Moden.
Sie übertragen die Bewegung, schlapp ins Hirn.
Ein Knirschen, hörbar fein, wie flaumgeflügelt Luft
Stockt mir das flache Atmen zu dem Lungengrund.
Es ist der Geist, der im Gemäuer stöhnt, ein Schuft.
Der stahl dereinst, in düstrer Nacht, den Schlüsselbund,
Zur Kemenate. Damalig, zu der Buhle.
Sie war das Weib, des Dämons, der im Steine greint.
Man hört die Stimme knarzig rufen: "Tanzschule.
Lehr mich manch Schritte. Kenn keine. Mein Auge weint".
Gehts mieser noch? Ich sage nein in dem Moment.
Lyrik, wie hier vorgetragen, verkommt zum Graus.
Entbehrt der Seriosität, bleibt nur Fragment,
Des Wunsches einen Satz zu führen zum Applaus.
So bleib ich schuldig, dem geneigten Lesewurm
Meinen Respekt, für die Geduld zu Lesen jetzt,
Dies scheinbar' Kunstprojekt, aus wirrem Wirbelsturm
Des struppig überreizten Hirns. Ohn' Sinn durchsetzt.
Grinst und lacht mit mir zusammen.
Freud Euch an den kunstvoll Dingen.
Wenn die Welt steht, bald in Flammen,
Ists zu spät, sich umzubringen.
©picture&poem by: ChapTer Kronfeld