APODIKTISCHER NEBENSATZ NUMERO ZWEIHUNDERTUNDSECHS
eine ababpöm novelle
Es war einer der Tage, an denen ich nicht ausschlafen konnte, weil der Wecker mich, wie üblich um sechs Uhr dreißig, durch die Mechanik des Uhrenklöppels animierte, trotz Halbschlaf, die Hand in Richtung des lauten Zeitmessers zu bewegen, um folgend, mit dem Arm, als ausgebreitete Extremität, eine niedersenkende Bewegung zu vollführen, die aber dann den beabsichtigten Versuch des punktgenauen Treffens, des vorhandenen Ausschaltknopfes verfehlte und das immer noch lärmende Zeiteisen mit gedämpft polternden Geräuschintervallen auf den Bettvorleger kullern ließ, worauf der Zeitmesser es sich, einer Impulskraft folgend, unter der Ruhestatt im Dämmerlicht mit den aufwirbelnden Staubflocken gemütlich zu machen suchte, während im gesamten Raum, unterstützt durch eine plötzliche Mäuschenstille, die ursächlich durch die schallschluckende Gewebestruktur des in der Gebrauchsroutine sehr kompetenten Bettvorlegers entstand, sich ein Gedanke in meinem immer noch schläfrigen Hirn heranbildete, der meine momentane, recht stressfreie und unterschwellig fröhliche Stimmungslage, in eine apodiktische Ängstlichkeit wandelte, weil mich diese Lautlosigkeit an einen zerfledderten Chronometer, es war, die Armbanduhr eines in einer Teerkolonne beschäftigten Straßenbauarbeiters der Hochbauabteilung des hiesigen kommunalen Bauhofs, den ich in früheren Jahren auf einer Fotografie sah, nachdem die zur Festigung der Teerdecke eingesetzte Dampfwalze, brutal mit unsäglicher Gewissenlosigkeit über diesen Armchronographen fuhr, den der Arbeiter noch immer an seinem zermalmten Handgelenk trug, erinnerte.
© Text & Bild by HerrWortranken