30 März 2020

MEDIA VITA IN MORTE SUMUS




MEDIA VITA IN MORTE SUMUS 
(Inmitten des Lebens sind wir vom Tode umfangen) 

Heimsuchung heut – 
All‘ Diesseits nun bezwungen; 
Obsiegt in allen Sprachen – 
Allen Lungen. 

Kein Berg scheint hoch genug – 
Zu flüchten, diesem Groll; 
Kein Lebenselixier. 
Verschwunden, Licht Apoll. 

Zerstört ist jetzt 
Familienhort und Lachen. 
Zusammen sein, 
Umarmen – nicht zu machen. 

Viel Weh schallt wider – 
Von den traurig‘ Wänden. 
Mein Lieb, 
Mein‘ Pein wird niemals enden. 
  



© Bild & Text by: HerrWortranken 






27 März 2020

ANTIUTOPIE





ANTIUTOPIE 

Das Fenster offen, gespannt mein Ohr. 
Verlor’ne Freunde, verschlossnes Tor. 
Ein Auge sucht – das Herz heut‘ schwer. 
Tödliche Schar, gigantisch Meer. 

Kein Kinderlachen von den Straßen. 
Corona hat uns fest im Griff. 
Die Stille draußen, kam in Maßen. 
Jetzt schwankt Gemüt, wie sinkend Schiff. 

Verlachter Anfang – trotz Dystopie. 
 Entthront die Angst an Agonie; 
Verdrängtes Denken an den Tod. 
Ich sehe Hoffnungsabendrot. 

So trällern Schritte – treppauf, treppab –  
Im Kreis herum; ein tipp und tapp 
Und oben aus der Gaumenfreude 
Laut tönt Furioso –  
Das ich nicht leide. 


© Bild & Text by: HerrWortranken 




19 März 2020

DAS EI DER FAMILIE KLOTZ oder DIE CORONAKRISE




DAS EI DER FAMILIE KLOTZ oder DIE CORONAKRISE 

Herr Klotze saß wie jeden Abend breitklotzig und trotzig auf seinem klotzigen Protzstuhl und glotzte wie ein Kraftprotz auf seinen klotzigen Breitklotzmonitor. Frau Klotze, unweit von Herrn Klotze auf dem Sofa sitzend, hielt versonnen einen Holzstopfklotz auf ihrem klotzigen Schoß, den sie normalerweise zum Stopfen der Klotzschen Löcher in den Klotzschen Strümpfen, benötigte. Plötzlich wurde es Herrn Klotze übel und er kotzte in hohem Bogen von seinem protzigen Klotzstuhl, auf den Holzstopfklotz, den seine Frau mit ihren protzigen Händen hielt. 

Frau Klotze glotzte entsetzt auf den Holzstopfklotz, dessen untere Holzstopfklotzfläche plan auf Frau Klotzes protzigem Schoß lag, während Herr Klotze in diesem Moment auf seinen Monitor glotzte und voller Trotz, Klotz für Klotz, auf seinem gemieteten Klotzland rezzte. Man muss hier anmerken, dass dieses protzige Klotzland des Herrn Klotze, ein virtuelles Klotzland ist. Frau Klotze hatte nun einen verkotzten Schoßholzstopfklotz, den sie jetzt gerne Herrn Klotze, in ihrem Trotz, an seinen Breitklotzprotzkopf geworfen hätte. Doch der glotzte sie mit klotzigen Augen an und rieb sich seine eigenen verkotzten Klotzbrocken aus den Winkeln seiner trotzigen Klotzaugen. 

Es ist zum Kotzen sagte daraufhin Frau Klotze zu ihrem Mann. Du glotzt seit Jahren nur noch voller Trotz auf das Geschehen in deinem Klotzland, während mir nichts übrig bleibt, als die Zeit mit Glotzen des Fernsehprogramms zu verglotzen. Du bist der Bremsklotz unserer Trotzbeziehung geworden, weil du rotzfrech, wie ein Kraftprotz, voller Trotz, als Holzkopf in deine Computerglotze glotzt. 

Als Herr Klotze das hörte, weiteten sich seine klotzigen Nasenflügel zu riesigen Klötzen und er kotzte voller Trotz Frau Klotze, mit klotzigen Worten an. Sie sage ja selbst, dass sie seit langer Zeit nur noch klotzig in ihre Glotze glotzt. Das ließ sich Frau Klotze nicht gefallen und sie drehte sich mit der ganzen Protzigkeit ihres klotzigen Körpers kraftprotzig zu Herrn Klotze, dessen trotzige verrotzte Klotzaugen, die auf ihn zukommende breitklotzige Frau Klotze, nun als protzig, trotzige Bedrohung wahrnahmen. 

Mein Gott mir wird kotzig, dachte nun Herr Klotze, beim Anblick dieses weiblichen Kotzbrockens und kotzte schon wieder. Der zuvor von Herrn Klotze verkotzte Schoßholzstopfklotz der Frau Klotze, fiel in diesem Moment aus den klotzigen ebenfalls verkotzten Händen der Frau Klotze und kullerte in die sich vergrößernde Kotzfläche auf dem verkotzen Fußboden in Herrn Klotzes Kotzansammlung. Jeder der beiden Streithähne glotzte nun den Anderen mit trotzigen Klotzaugen an. 

Sie glotzen sehr lange auf die Ansammlung kleiner kotzähnlicher Klötzchen in der Kotzfläche der Klotzschen Kotze. Solange bis ihnen von den kotzigen Magenklotzklößchen, die Herr Klotze vorhin auf Frau Klotzes protzigem Schoß verteilt hatte, als Herr Klotze den Holzstopfklotz zu einem Kotzholzstopfklotz verkotze, kotzübel wurde. 

Nach geraumer Zeit versuchten beide trotzig, diese überall in der Klotzschen Kotzwohnung protzig verkotzten Kotzklotzklößchen, in klotzige Papierrotztüten und andere Kotzbehältnisse zu befördern. Leider ließ sich ein Großteil der verkotzten Klotzkotze nicht von den Klotzschen Hauptkotzklötzen lösen. Die gesamte Klotzsche Kotze verhielt sich wie ein rotziger Kraftprotz, voller Trotz, ähnlich einem Protzbremsklotz auf dem Klotzschen Kotzboden. 

Durch die rotzige Kotzausdünstung im Kotzraum der Klotzschen Kotzwohnung, bekam Herr Klotze eine trockene Klotzrotzkotzkehle. Voller Trotz maulte er Frau Klotze wieder an, sie solle ihm eine Flasche Hopfensaft der Marke Hopftropf holen. Doch Frau Klotze fand im protzigen Kühlschrank keinen Hopftropfhopfensaft. Nur ein altes kaltes Brötchen lag dort. Dieses stopfte sie in die rotzige Protzklotzkehle des Herrn Klotze. Trotz seiner trockenen Klotzrotzkotzkehle tropfte Herr Klotze ein Tropfen, der aussah wie Hopftropfhopfensaft, aus einem der Klotzrotzkotzmundwinkel. Dann wurden es immer mehr Klotzrotzkotzmundwinkeltropfen, die, vermischt mit einigen verbliebenen Klotzrotzkotzklößchen plötzlich aussahen wie Hopftropfhopfenklotzrotzkotzklößchensaft. 

Die inzwischen nicht mehr frischen Klößchen der Klotzkotze auf dem Kotzboden oxidierten durch Sauerstoffeinwirkung zu Oxigenrotzklotzkotze. Der ebenfalls durch Oxidation reagierende Schoßholzstopfklotz der Frau Klotze wurde zu einem Oxigenschoßholzstopfklotz. Das Gemenge aus Oxigenrotzklotzkotze des Herrn Klotze und dem Oxigenschoßholzstopfklotz der Frau Klotze bezeichnet man seit diesem Vorfall, in der Protzklotzkotzrotzliteratur, als Ambiguitätsoxigenrotzklotzkotzschoßholzstopfklotz, oder alltagssprachlich als, SpeiStopfEi. 

© Bild & Text by: HerrWortranken 








21 Februar 2020

B.U.C.H.S.T.A.B.E.






B.U.C.H.S.T.A.B.E. 

Im anfang war der buchstabe 
und der buchstabe war beim wort, 
und der buchstabe war wort. 

Im anfang war er im satz. 
alles ist durch den buchstaben geworden 
und ohne das wort wurde nichts, was geworden ist. 

In ihm war ein satz 
und der satz wurde kommunikation des menschen. 
                                     (@HerrWortranken, 1 - 3)



© Bild & Text by: HerrWortranken 









15 Februar 2020

ROSENHILDE







ROSENHILDE 

Saß mit meiner prächtig Hilde 
In ‚ner Kneipe, an der Ecke. 
Rundum Sturm, doch innen milde, 
Weil geschützt, von einer Hecke. 

Ex abrupto kam ein Mann. 
Fremd Erscheinung – sprach sodann: 
„Wollen Hose kaufen heut; 
Haben auch schon kauft viel Leut“ 

Jetzt erst sah ich, was er meinte, 
Denn er wedelte mit Rosen. 
Sah das Hilde glücklich weinte 
Weil ich kaufte – keine Hosen. 


© Bild & Text by: HerrWortranken  

10 Januar 2020

ZWEITAUSENDZWANZIG











ZWEITAUSENDZWANZIG 

diplomatie 
phallokratie 
zehn tage her 
anfang schien schwer 
schlagworte heut 
niemand sich scheut 
lügen am tag 
nachts bombenschlag 
erde verbrennt 
geist eingeengt 
diplomatie 
nur onanie  




© Bild & Text by: HerrWortranken  




01 Januar 2020

UFF









UFF 

nu isset da 
dat neue ja 
un all is gleisch 
net hart – net weisch 
genau son mist 
kemmt nu mit list 
of uns nähxt zeit – 
wie ewischkeit – 
de ärd vabrennt 
mensch ungehemmt 
mischt neist doagehn 
eich hoff off fehn 
datt dölbbes gehn 
maacht nitt kabutt 
de ertt zu schutt 





  
  © Bild & ababpöm by: HerrWortranken  







24 Dezember 2019

TATARAMTATAM



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TATARAMTATAM 

Gebimmel Gebammel, das Christkind ist nah. 
Wir kennen Geschichten, erfunden und wahr. 
Legenden von Helden, mit hehrem Geschick,
Fiktionen als Fakenews, auch als Replik. 

Die Jugend entschwunden, das kindhafte Glück; 
Vergessen der Schöngeist – verblieben  kein Stück. 
Die Lichter der Hoffnung begehren wir heut 
Und hoffen auf Engel, auf Friedensgeläut.  


  
© Bild & Text by: HerrWortranken  


23 Dezember 2019

NACHTDUNKEL




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NACHTDUNKEL 

glöcklein klinge 
klöppel singe 
alle zeit 
fröhlichkeit 

glöcklein singe 
schwengel klinge 
krieg – der schwillt 
hoffnung killt  

glocke birst 
brechend first 
erde krank 
nur noch zank 



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18 Dezember 2019

CODA


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CODA 

Ich habe gesehen mit klingendem Ohr. 
Konnte nicht glauben, denn mein Hirn, es fror –  
In Ferne, ein Schatten, so bläulich und golden, 
Wie frische Blüten und vertrocknete Dolden. 
Ein Tier, eine Ratte – vermutete ich vorschnell, 
Doch es war eine Brexit-Glocke, eine xmas-Bell. 
Die güldenen Farben, waren ohne Bestand. 
Gar schaurig war das Läuten, es war nur Tand.

Betrogen die Leute, so, wie’s üblich zur Zeit; 
Obwohl in der Nähe, das Christkind nicht weit. 
Ich denk mir weiteres und warte nur ab; 
Kopfschütteln nützt nichts, denn keiner gibt acht. 
   


 © Text & Bild by: HerrWortranken 





15 Dezember 2019

TRICK



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TRICK 

Kennst du das Zauberwort, 
Dass alle Türen, öffnet – Tore weit. 
Kannst nutzen es, an jedem Ort. 
Auf Schritt und Tritt ist es bereit. 

Ein Schlüssel ists, zu einem Ziel, 
Das täglich deine Wege quert. 
Mit diesem klitzekleinen Spiel, 
Zeigst du all Andren, ihren Wert. 

Brauchst niemals mehr danach zu gieren, 
Wenn du es erstmal, hast getan. 
‘Wirst diesen Schlüssel nie verlieren; 
Er sei dir immer untertan. 



  © Bild & Text by: HerrWortranken 




13 Dezember 2019

WINDSBRAUT


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WINDSBRAUT 

Rumps, da schlug die Türe zu. 
Sturm kam auf, – vorbei die Ruh‘. –  
Schankraum Toscanini; 
De adventu venti. * 

Dahingegen einerseits 
Sind so manche Ehestreits 
Eine ruchlos‘ Abwechslung, 
Wenn voll, ohne Vorwarnung, 
Kneipenatmosphäre schrill 
Und es kommt zum Overkill. 
Schankraum Toscanini; 
De adventu venti. 

Manchmal ist es schier egal, 
Wenn ein Zahn, verschluckt, oral. 
Hauptsach‘, Schlägerfaust bleibt heil. 
Heisa, denkt manch hohles Hirn, 
Wow, wie ist das heute geil. 
Mindest einer – blutig Stirn. 
Schankraum Toscanini; 
De adventu venti.




  © Bild & Text by: HerrWortranken 
*(Der Wind kommt) 







11 Dezember 2019

ANBEGINN



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ANBEGINN 

Dahin gegangen ist der Schlummer. 
Kalenderabriss – neue Nummer. 
Erwachend Tageshelle trödelt, 
Du wirst von Zwängen angepöbelt. 

Der Augenöffnungsmechanismus – 
Qualvoll Gefühl – gleicht einem Kaktus, 
Der mit den Dornen, Hände stachelt. 
Du hoffst, dein Blick, bleibt unverkachelt. 

Schleppst dich dann grottig, zu der Arbeit. 
Fühlst keine Unersetzbarkeit, 
Dann hast du heute große Mühe – 
Verpasst – hast du das Glück, der Frühe. 




  © Bild & Text by: HerrWortranken 





08 Dezember 2019

VORWEIHNACHTSTRAUM




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VORWEIHNACHTSTRAUM 


Ihr glaubt nicht 
was ich heute 
am Abend geseh‘n. 
Vermochte nicht zu fassen  dass Engel so schön. 
Eine himmlisch‘ Armada mit Wollust 
Gestöhn
Ließ sich stylen in der Maske mit heißem Föhn. 

Wahnsinn überwallte jetzt, Sinn, Geist und Verstand. 
Ich hielt inne 
auf dem Weg zur Bühne 
zum Rand. 
 
Die Augen gefesselt 
vom Sirenenanblick
Erleb‘ ich jetzt Tatsach‘ oder ist das ein Trick 
Kommt das vom Schlürfen  vordem mit Schampus und Sekt. 
 
Ein grell lärmendes Etwas  mich plötzlich erschreckt
Doch ich sah nichts 
um mich war nur düsteres Licht  
Der Türspalt verringerte und nahm mir die Sicht. 

Während ich herumstand und sinnierte im Flur
Erschien mir von hinten in kompletter Montur
Das Christkind 
reizvoller als all‘ Himmelswesen. 
 
Tagtraum zur Nacht. 
 
Es war die Putzfrau mit Besen. 





© Bild & Text by: HerrWortranken  








05 Dezember 2019

BARMEN



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BARMEN 

Verlorene Träne, 
Zum Abend – am Berg. 
Schwoll zur Fontäne; 
Wurde Hauptaugenmerk. 

Hinzu kamen Viele, 
Kühle und Heiße. 
Wandlung zum Priele; 
Obenauf, die Gleiße. 

Übernommen vom Meer – 
Steigt Alles hinan. 
Wandert mit Rückkehr – 
Eklatant, wie Titan. 



© Bild & Text by: HerrWortranken  






03 Dezember 2019

PREISGABE


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PREISGABE 

Mir fährt ein Schauder über Mark und Bein, 
Mir schmeckt kein Morgenkaffee mehr und Wein. 
Am Abend – lahme ich und schlafe schlecht; 
Verloren – Glaube an das Menschenrecht. 
An Luft zum atmen – Lebenselixier; 
Für jedwed Mensch, für Pflanzen und das Tier. 
Des Augenblickes Tat, zeigt Hoffnungschwund. 
Gesellschaftlich‘ Bekundung – Lügenmund. 
Sophisten frönen eigner Hochkultur. 
Wertlos ist deren silbenstechend Schwur. 
Zukunft und Leben, Erwartung ade – 
Bald seh‘ ich von unten, Wurzeln des Klee. 
Urenkel hab’ ich, derer Zahl jetzt, Acht. 
Kraftlos, schließ ich die Augen – 
Gute Nacht 




© Bild & Text by: HerrWortranken  







01 Dezember 2019

BESINNUNG



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BESINNUNG 

Adventskalender hier und dort. 
Vorboten heut‘, an jedem Ort. 
Auf Tischen – meist‘ jedoch an Wänden; 
Zum täglich‘ öffnen, mit den Händen. 
Die Gier verschließet den Verstand, 
Hauptsach‘ ein Etwas, in der Hand. 
Scheiß‘ Süße reingestopft, nun flott. 
Wenn Zähne wackeln – Schuld war Gott 
Und nicht Verführung durch den Hype. 
Doch Tage später schwillt der Leib. 
Im Bad, die Spiegelbreite schrumpft. 
Die Willensstärke, abgestumpft. – 
Und die Moral von solchem Tun 
Vor Warnungen, wirst du immun. 
So gehts dann leider, 
Weiter, 
Weiter. 

  
© Bild & Text by: HerrWortranken 







30 November 2019

MÄNNERÄNIGMA


#Lyrimo 30. November2019
Impuls:“Briefgeheimnis“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/30/lyrik-30-11-2019-briefgeheimnis-2/






MÄNNERÄNIGMA 

 In einem fernen Land 
Da gaben sich die Hand 
Zwei Menschen, jung und zart. 
Es war so ihre Art, 
Zu schlendern, froh gestimmt. 
Die Liebe scheinbar klimmt. 
Doch bei der Jungfer nicht. 
Sie war darauf erpicht, 
Den Boy an ihrer Seit‘, 
Im laufe spät’rer Zeit, 
Zu schröpfen; alles Geld, 
Das er auf dieser Welt, 
Je angehäuft für sich. 
Der Mann bekam ‘nen Stich 
In seines Herzens Grund. 
So kam er auf den Hund. 
Wurd‘ krank – arg schlimm – dann Tod. 
Fazit: 
Verlass‘ so’n Weib, auch ohne Not. 


© Bild & Text by: HerrWortranken  









29 November 2019

PROST




 #Lyrimo 29. November2019
Impuls:“Schönheit der Dinge in 30 Tagen“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/29/lyrik-28-11-2019-schoenheit-der-dinge-in-30-tagen/







PROST 

Novemverdichtung, hehr gestemmt.
Das Wort genossen, voll enthemmt.
Begeistert wurden wir verführt; 
LyriMo hat uns all‘ berührt. 
Manch Leserin hat nachgedacht, 
Ein anderer Leser oft gelacht. 

Zur Lebensfreude war’s geplant. 
Die Leserschaft hat es geahnt, 
Dass in manch‘ Zeilen mehr drin steckt. 
Jetzt, lasst genießen uns, den Sekt.


  ©  Bild & Text by: HerrWortranken  









28 November 2019

REPRESSALIE

 

#Lyrimo 28. November2019
Impuls: “und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ _ diesen Wortlaut aus Hesses Gedicht: “Stufen“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/28/lyrik-28-11-2019-hermann-hesse-stufen/



REPRESSALIE 

Es scheint des Wunsches ewig Streben 
Nach Jugend und dem langen Leben. 
Doch, was ist Leben, ohne Tod? 
Was meint ein Streben, ohne Not? 
Hat Sinn Bestand und Haftigkeit 
In allen Lagen, schmal und breit? 

Kann auf die Fragen nichts entgegnen, 
Die massenhaft hernieder regnen. 
Die mich erschlagen, die mich malmen; 
Mit Rosendüften, wedelnd Palmen 
Mir hinterher den Weg dann säumen; 
Doch in ihr’m Innern, maßlos schäumen. 

Den Schnodderdank, behaltet, diesen 
Und lebt so weiter, als 
Aasfliegen. 

  


  © Bild & Text by: HerrWortranken 





NEBENWOHNSITZ



#Lyrimo 27. November2019
Impuls lautet „Einladung zum Kaffee“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/27/einladung-zum-kaffee/





NEBENWOHNSITZ 


Stressfrei, gemächlich – ohn‘ täglich Plage 
War’s Achtzehnneunzig, derer Tage. 
An einem Schwarzen trank man stundenlang. 
Bis dann urplötzlich, der Herr Ober kam. 

Nachschlag, nur Wasser – gab’s gratis für den Kaffeehasser. 
"Woll’ns noch‘n Braunen, oder woll’ns ’n Wasser?“ 
Ober – sauer, über solche Nasser

So trank man, schwatzte, schaute – jahrelang. 
 War selber sich genug, ganz ohne Zwang; 
Am Nachmittag, so gegen Viere. 

  

©  Bild & Text by: HerrWortranken 









26 November 2019

LOSGELÖST


#Lyrimo 26. November2019
Impuls lautet „nachtgedanken“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/26/lyrik-26-11-2019-nachtgedanken/ 



LOSGELÖST 

Nachts, 
Wenn Inneres, dich erinnert, 
Wenn Nachgedachtes, wirre flimmert, 
Wenn überwallen dich Gedanken 
Und greifen mit Erlebnispranken, 
Dein logisch Denken – blutrünstig an, 
Dann bist gefangen im grünen Tann. 

Nichts, bleibt erspart dir, in dem Traum. 
Mit Hexen tanzen, um morschen Baum. 
Musst fliegen, wie die Fische schwimmen. 
Dein Geist verirrt sich, ist von Sinnen. 
Urplötzlich scheint es – Real ist nah. 
Du bist im Leben. 
Der Morgen – 
Wahr.  


© Bild & Text by: HerrWortranken 


25 November 2019

ÜBERZEUGUNG


#Lyrimo 25. November2019
Impuls lautet „Die Steinlaus im November“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/25/lyrik-25-11-2019-die-steinlaus-im-november/





ÜBERZEUGUNG 

Die Kleine Oxyribonusau 
Verursacht Leid, ist oft ‘ne Plage. 
Mehr noch für den, der stellt in Frage, 
Das man sie schlachtet ohn‘ Fleischbeschau. 

Jetzt denkt so mancher Zeitgenosse, 
Der spinnt, der dieses schreibt hier, nieder. 
Nein, sag ich euch, wenn’s juckt die Glieder, 
Kratzt euch, die Oxysauen Flosse.



© Bild & Nonsens by: HerrWortranken  





24 November 2019

RUCH


 #Lyrimo 24. November2019
Impuls lautet „Geruchsimpuls“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/24/lyrik-24-11-2019-geruch/ 


RUCH 

Ich rieche Erd‘  – 
Will saugen sie. 
Kann Worte schnuppern – 
Empathie. 
Ich schmeck mit Nase und dem Mund. 
Im Herz Gerüche – 
Lind und Schund. 

Lust und Pflicht –  
Beides im Leben –  
Sei weise – 
Danach, zu streben. 
Dann kannst auch riechen, ruchlos Tat, 
Denn du bist 
Lebensakrobat. 
  


  © Bild & Text by: HerrWortranken 







23 November 2019

STREICH


#Lyrimo 23. November2019
Impuls lautet „„Synapsensymphonie“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/23/lyrik-23-11-2019-synapsensymphonie/


STREICH 

gedachtes zwingt 
beachtung ringt 
vernunft oft klar 
wie wunderbar 
das leben jetzt  
der tod zuletzt 
noch denkt man kühl 
ohn‘ angstgefühl 
  doch kommt er dann 
für uns abspann 
kein dererlei 
alles vorbei 


  © Bild & Text by: HerrWortranken  







22 November 2019

WINDMONAT



#Lyrimo 22. November2019 
Impuls lautet „November Limerick“ 
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/22/lyrik-22-11-2019-november-limerick/



WINDMONAT

Novembergeist, ging her und hin. 
Erkannte nicht, das ich es bin. 
Oh Gott, oh Gott, nun ists soweit, 
Fühl mich allein, mit allem Leid. 

Ein Tag, wie alle Tage zeigt, 
Das außen kalt und mundlos steigt 
Der nasse Dunst, wie Worteschwall, 
wenn Kühe blöcken aus dem Stall. 

Es legt sich fein Gedankengut 
In unsre Seel‘, wie Feuerglut. 
Doch plötzlich scheint, als wär die Welt 
Aus Trübsinn - Aufgewacht - Erhellt. 
   


  © Bild & Limerik by: HerrWortranken 






21 November 2019

FÜLLE


#Lyrimo 21. November2019
Impuls lautet Morgengelb“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/21/lyrik-21-11-2019-morgengelb/



FÜLLE 

ein morgen 
scheint 
wie jeder and‘re auch 
doch ist das gleiche 
nie und nimmer stet 
wenn blick dich streift 
bis an die wölbung 
 bauch 

dein körper brennt  
wie gelber sonnenstrahl 
erwachend gier 
zu zwei 
bejahend wunsch 
um fortan immerfort 
bar jeder zahl 
dem liebesmagen gönnen 
köstlich punsch  

  © Bild &Text by: HerrWortranken