BALLADE DER ERDBESTATTUNG EINES ZEITEISENs
DE TUMULTUATIO
(die störung)
Nächtens in Ruh'
Auf einem Blatt
Lag still ein Wecker
Blank und matt
Er träumte stets vom Streicheln
Von einer zarten liebend' Hand
Die ihn am Morgen drückte
Neu entbrannt'
Mit einem Seufzer still und leis'
Erfüllte er den Tageskreis
Ein TicktackDur von zartem Klang
Von Sonnenauf- bis Untergang
In seinen Träumen wurd' ihm klar
Dass er ein tolles Kerlchen war
Ein Leben nur im Stundentakt
Von leisen Tönen sanft gepackt
Doch eines Morgens auf dem Haupt
Spürt er 'ne Faust
Ein Schlag der seine Stimme raubt
Da fiel er tief
Verstummte gar
sein letztes Lied
Verklang fürwahr
Nach diesem Schlag
Nach dieser Nacht
Ist keine Stunde mehr erwacht
Er wurde stumm und blieb allein
Im Todeschlaf
Im dunklen Schein
So endet seine stille Pflicht
Verharrt nun leblos
Ohne Licht
Sein Ticktack nun für alle Zeit
Verborgen in der Ewigkeit
© Text by HerrWortranken
© Bild by KI
439 |2024| ©HW
Das ist ein faszinierender und poetischer Text, der durch seine Personifikation und die surrealistische Atmosphäre besticht. Der Wecker wird hier wie ein Lebewesen dargestellt, das von einer tiefen Sehnsucht nach Routine und Musik getrieben ist. Der Text entfaltet eine melancholische Spannung – die Sehnsucht nach einem erfüllenden, aber dennoch monotonen Leben, das durch die allmorgendlichen Geräusche und das „TicktackDur“ gestaltet wird.
AntwortenLöschenDer letzte Moment, als der Wecker durch einen Faustschlag abrupt zum Schweigen gebracht wird, könnte eine Metapher für das Ende der Routine oder einen Schicksalsschlag sein, der diese ruhige, träumerische Welt zerstört.