27 August 2025

ITER AMORIS

 








ITER AMORIS 
(reise der liebe) 


die liebe lebt als süßigkeit 

am anfang peak dann rissigkeit 

ummantelt wird sie oft durch zeit 

für's dasein bis in ewigkeit 



gewöhnung wird zum tagesziel 

schwillt an vergeht dann wie ein priel 

und wenn die große brandung schwillt 

das spiel des lebens ist gekillt 




jetzt wenn der tag zum abend neigt 

spontaneität schon lang' vergeigt 

die liebesphantasie gekippt 

nie mehr gesaugt nur noch genippt 





©text by @HerrWortranken     

0435| 2025| ©HW    






  



26 August 2025

BELLUM




© bild by reve-ai 




BELLUM 
(krieg) 


Trauer ist nicht nur die Schwärze 

Trauer lässt auch Farben rein 

Trauer größert unser Herze 

Trauer kann belebend sein 



Hoffnung stirbt niemals im Leben 

Hoffnung bleibt als ewig Streben 

Hoffnung ist wie täglich Brot 

Hoffnungsnahrung in der Not 



Trauer braucht nie traurig Triebe 

Trauer ist des Lebens Sehnen 

Trauer weint manch' trock'ne Tränen 

Trauer braucht die große Liebe 



Leben sei wie höchstes Wesen 

Leben nährt sich nicht von Thesen 

Leben braucht Barmherzigkeit 

Leben heißt Lebendigkeit 





© Text by @HerrWortranken     

0433 | 2025| ©HW       


21 August 2025

TEMPORA TERRIBILIA






TEMPORA TERRIBILIA 
(schreckliche Zeiten)


Sonnenschwang're hitzig' Zeiten 

Trock'ner Grund auf Feld und Wiesen 

Schön wär' jetzt wenn Wolken gießen 

Doch nur blaue Himmelsweiten 


Kühle finden in Gedanken 

Träge dümpeln wie die Fische 

Nur Erinn'rung bringt noch Frische 

Krummer Gang und wack'lig Wanken 


Hoffnungsend' der brennend' Tage 

Lässt noch lange auf sich warten 

Mensch und Tiere lange schmachten 

Müssen dulden diese Plage 




© bild & text by @HerrWortranken    

0426 | 2025| ©HW    







 

13 August 2025

MARCATO

 

homemade Harfe aus dem Baumarkt





^ MARCATO 
(Notation mit einem Akzentzeichen)


wenn ventilatorflügel still 
und hitze plagt in hüll' und füll' 
besorg' 'ne harfe dir noch heut' 
und praktizier' mit saiten tief 
pluck strongly bass 
beseitigt mief 
sodann die amplituden stark 
bringen dir wind 
und das autark 

jetzt kühlet endlich auch die seel' 
gemeidig leichter wie mit gel 
mit einem wort gesagt 
das spiel 
ein harfenton bringt dich zum Ziel 

wenn irgendwann die zeit ist kommen 
die saiten weg 
niemehr die wonnen 
kein ohr hört mehr den windig ton 
es bleibt nur übrig 
ein grab mit mohn  


© Text by @HerrWortranken    

0409 | 2025| ©HW     


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11 August 2025

dystopia

 




dystopia


Ich hab' es genossen fast achtzig Jahr 
Wo Freiheit und Demokratie das Leben war 
Bin nun müdegealtert und seh' um mich 
Nur menschenverachtenden Lügenstrich 

In den Hintern treten möcht' ich allen Bigotten 
Politikern deren Hirne schon lange verrotten 
Ich will sie sehen auf dem brennenden Scheit 
Vielleicht gäb's dann weltweit weniger Streit 

Jetzt bin ich müde worden über's Jahr 
Erinnere mich gut wie es einstens so war 
Konzentration auf persönliche Pflichten 
Man hatte kein Grund über Schlechtes zu Dichten 

Jetzt schaufeld die Erde sich eigenes Grab 
Immer schneller 
Zerbrochen der Wanderstab 
Ich hege groß' Zweifel das Kindeskinder 
Jemals erleben eine Welt ohne Schinder 





© Text & Bild by @HerrWortranken    

0404 | 2025| ©HW    

10 August 2025

ENDE GUT ALLES GUT



 



ENDE GUT ALLES GUT 
(bene omnia quae bene finuntur)


Die Zeit des Gestern lange her 
Die Wege voll des Lebens schwer 
Lang'weile war ein fremdes Wort 
Zur heutig' Stund' ein leerer Ort 

Die Alten die noch übrig sind 
Alleine ohne Mut und Kind 
Manchmal am Fenster sieht man sie 
Kein Hundebellen 
Nirgends Vieh 

Nervig laut war es mit Knaben 
Wenn die Bälle Tonnen traten 
Oft die Fensterscheiben klirrten 
Schrille Mädchenstimmen schwirrten 

Sonnenhelle oftmals fahl 
Straßen leer die Wege kahl 
Ist Lebendigkeit zur Zeit 
Weg zum Friedhof nicht mehr weit 

Doch hier gibt's ein' Hoffnungsschimmer 
Kommen kann es nicht mehr schlimmer 


©Text by @HerrWortranken   

0402 | 2025| ©HW     




01 August 2025

NUNTIUS NOVUS

© by KI'Rewe 

 
NUNTIUS NOVUS
(neuste Nachrichten)


Ich kann nicht fassen diese täglich’ Pein 
Sie bohrt sich unbarmherzig tief in mein Gebein 
Mein Hilfeschrei verhallt in Wänden kalt und schwer 
Niemand erhört mein Rufen 
Alles bleibet leer 

Die Nacht umklammert mich mit eis'gem Schmerz 
Er frisst sich brennend stetig in mein Herz 

Kein Ton noch Klang erreicht mein Ohr 
Die Stille schlägt mich nieder 
Und drückt mich hart empor 

Gedanken kreisen wild 
Zerrütteln meinen Sinn 
Verzweifelt such’ ich Rettung 
Doch wo ist diese Hilfe hin 

Ich hasse diesen Kreislauf der mich täglich drückt 
Der letztes Fünkchen Hoffnung fast erstickt 

Oh könnte ich entfliehen 
Mich von der Qual befreien 
Mich aus den Ketten reißen 
Neu gedeihen. 

Doch wo bleibt deine Antwort Leben 
Dein schweigender Verrat bauscht dich  

Macht dich zum Großgezeter 

Lügner du bleibst Geschmähter 




© Text by @HerrWortranken      

0380 | 2025| ©HW