30 November 2019

MÄNNERÄNIGMA


#Lyrimo 30. November2019
Impuls:“Briefgeheimnis“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/30/lyrik-30-11-2019-briefgeheimnis-2/






MÄNNERÄNIGMA 

 In einem fernen Land 
Da gaben sich die Hand 
Zwei Menschen, jung und zart. 
Es war so ihre Art, 
Zu schlendern, froh gestimmt. 
Die Liebe scheinbar klimmt. 
Doch bei der Jungfer nicht. 
Sie war darauf erpicht, 
Den Boy an ihrer Seit‘, 
Im laufe spät’rer Zeit, 
Zu schröpfen; alles Geld, 
Das er auf dieser Welt, 
Je angehäuft für sich. 
Der Mann bekam ‘nen Stich 
In seines Herzens Grund. 
So kam er auf den Hund. 
Wurd‘ krank – arg schlimm – dann Tod. 
Fazit: 
Verlass‘ so’n Weib, auch ohne Not. 


© Bild & Text by: HerrWortranken  









29 November 2019

PROST




 #Lyrimo 29. November2019
Impuls:“Schönheit der Dinge in 30 Tagen“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/29/lyrik-28-11-2019-schoenheit-der-dinge-in-30-tagen/







PROST 

Novemverdichtung, hehr gestemmt.
Das Wort genossen, voll enthemmt.
Begeistert wurden wir verführt; 
LyriMo hat uns all‘ berührt. 
Manch Leserin hat nachgedacht, 
Ein anderer Leser oft gelacht. 

Zur Lebensfreude war’s geplant. 
Die Leserschaft hat es geahnt, 
Dass in manch‘ Zeilen mehr drin steckt. 
Jetzt, lasst genießen uns, den Sekt.


  ©  Bild & Text by: HerrWortranken  









28 November 2019

REPRESSALIE

 

#Lyrimo 28. November2019
Impuls: “und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ _ diesen Wortlaut aus Hesses Gedicht: “Stufen“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/28/lyrik-28-11-2019-hermann-hesse-stufen/



REPRESSALIE 

Es scheint des Wunsches ewig Streben 
Nach Jugend und dem langen Leben. 
Doch, was ist Leben, ohne Tod? 
Was meint ein Streben, ohne Not? 
Hat Sinn Bestand und Haftigkeit 
In allen Lagen, schmal und breit? 

Kann auf die Fragen nichts entgegnen, 
Die massenhaft hernieder regnen. 
Die mich erschlagen, die mich malmen; 
Mit Rosendüften, wedelnd Palmen 
Mir hinterher den Weg dann säumen; 
Doch in ihr’m Innern, maßlos schäumen. 

Den Schnodderdank, behaltet, diesen 
Und lebt so weiter, als 
Aasfliegen. 

  


  © Bild & Text by: HerrWortranken 





NEBENWOHNSITZ



#Lyrimo 27. November2019
Impuls lautet „Einladung zum Kaffee“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/27/einladung-zum-kaffee/





NEBENWOHNSITZ 


Stressfrei, gemächlich – ohn‘ täglich Plage 
War’s Achtzehnneunzig, derer Tage. 
An einem Schwarzen trank man stundenlang. 
Bis dann urplötzlich, der Herr Ober kam. 

Nachschlag, nur Wasser – gab’s gratis für den Kaffeehasser. 
"Woll’ns noch‘n Braunen, oder woll’ns ’n Wasser?“ 
Ober – sauer, über solche Nasser

So trank man, schwatzte, schaute – jahrelang. 
 War selber sich genug, ganz ohne Zwang; 
Am Nachmittag, so gegen Viere. 

  

©  Bild & Text by: HerrWortranken 









26 November 2019

LOSGELÖST


#Lyrimo 26. November2019
Impuls lautet „nachtgedanken“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/26/lyrik-26-11-2019-nachtgedanken/ 



LOSGELÖST 

Nachts, 
Wenn Inneres, dich erinnert, 
Wenn Nachgedachtes, wirre flimmert, 
Wenn überwallen dich Gedanken 
Und greifen mit Erlebnispranken, 
Dein logisch Denken – blutrünstig an, 
Dann bist gefangen im grünen Tann. 

Nichts, bleibt erspart dir, in dem Traum. 
Mit Hexen tanzen, um morschen Baum. 
Musst fliegen, wie die Fische schwimmen. 
Dein Geist verirrt sich, ist von Sinnen. 
Urplötzlich scheint es – Real ist nah. 
Du bist im Leben. 
Der Morgen – 
Wahr.  


© Bild & Text by: HerrWortranken 


25 November 2019

ÜBERZEUGUNG


#Lyrimo 25. November2019
Impuls lautet „Die Steinlaus im November“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/25/lyrik-25-11-2019-die-steinlaus-im-november/





ÜBERZEUGUNG 

Die Kleine Oxyribonusau 
Verursacht Leid, ist oft ‘ne Plage. 
Mehr noch für den, der stellt in Frage, 
Das man sie schlachtet ohn‘ Fleischbeschau. 

Jetzt denkt so mancher Zeitgenosse, 
Der spinnt, der dieses schreibt hier, nieder. 
Nein, sag ich euch, wenn’s juckt die Glieder, 
Kratzt euch, die Oxysauen Flosse.



© Bild & Nonsens by: HerrWortranken  





24 November 2019

RUCH


 #Lyrimo 24. November2019
Impuls lautet „Geruchsimpuls“
https://lyrimo.wordpress.com/2019/11/24/lyrik-24-11-2019-geruch/ 


RUCH 

Ich rieche Erd‘  – 
Will saugen sie. 
Kann Worte schnuppern – 
Empathie. 
Ich schmeck mit Nase und dem Mund. 
Im Herz Gerüche – 
Lind und Schund. 

Lust und Pflicht –  
Beides im Leben –  
Sei weise – 
Danach, zu streben. 
Dann kannst auch riechen, ruchlos Tat, 
Denn du bist 
Lebensakrobat. 
  


  © Bild & Text by: HerrWortranken