24 April 2020

LyriMo 22-25.april2020



LyriMo 22-25.april2020 


ODEM 
(impuls-22 April 2020) 
die luft
als duft 
sie zerrt 
und plärrt 
stürmt oft 
auch soft 
wirkt kalt 
ohn‘ halt 
 knickt um 
dann bum 
stirn weiß 
 angstschweiß 


FEIER 
(impuls-23 April 2020) 
da stehen vier 
trinken viel bier 
dazu auch Schnaps 
ölig wie raps 
läuft es hinunter 
 jetzt wirds bunter 
wortwahl verliert 
jeder blamiert 
alle vomieren 
augen stieren 
auf die flecken 
und erschrecken 


TRANCE 
(impuls-24 April 2020) 
die augen schließen matt 
und nächtens in der stadt 
verliert die helligkeit 
ihr sonnen hochzeitskleid 


OMINÖS 
(impuls-25 April 2020) 
ein schrei durchwogt der ruhe friedlichkeit 
wirkt auf den hörenden wie ewigkeit 
tyrannisiert gedankenüberdruss 
entflieht der wirklichkeit durch zungenkuss 



  © ababpöme / Texte by: HerrWortranken 


21 April 2020

HAUCH



HAUCH 

Ein Vögelein, so winzig klein, 
Traf einen Zeichner in der Stadt. 
Es bat ihn – „Liebes Künstlerlein, 
Mal‘ mich ganz riesig auf dein Blatt. 
So möcht ich ausseh‘n, alle Zeit 
Und mächtig brausen durch die Luft. 
Mit riesen Schwingen – fliegen weit, 
Damit die Kleinheit, schnell verpufft“. 

Der Maler tat, wie ihm gesagt. 
Nahm Tusche, Feder – auch Papier 
Und porträtiert nun unverzagt. 
 Der Vogel unruhig, schaut mit Gier 
Nach seinem werdend‘ Ebenbild. 
Und als es fertig, dieses Werk, 
Schaut unser Vöglein nicht mehr mild. 
Schrill piept es, „Nein – ich bin kein Zwerg“ 

„Heh Künstler, mal‘ mich flott und fein. 
Als Sterngigant will ich mich seh‘n, 
Auch wenn die Leinwand viel zu klein, 
Doch zeichne riesig, meine Zeh’n“. 
Ein neues Abbild wird gebaut. 
Zu sehen jetzt – ein Riesen Zeh. 
Als dies des Vögleins Auge schaut, 
Der Maler jäh – wandelt, zur Fee. 

Die Fee kann zaubern; ist doch klar, 
Sonst würden keine Märchen wahr. 
Das lernte flott das Vögelein. 
Es flog davon – ohn‘ Kopf und Bein. 
Jetzt schwebt und dümpelt nur ein Zeh 
Am Firmament – und auf der See. 
Und eine Lehr‘ aus der Vision 
Passiere nie den Rubikon.




© Bild & Text by: HerrWortranken 







20 April 2020

CHARON










CHARON 
  
Richte auf, all‘ dein Begehren. 
Sei besessen von dem Glück, 
Das dir dünkt von blühend‘ Sphären, 
Von der Freiheit, die zurück. 

Unsre Erde staubt, verdorrend. 
Wolkentränen – war einmal. 
Klima kippt, wird menschenmordend; 
Hirne brennen – alles kahl. 

Die Natur wird weiter leben 
Und mit ihr auch das Getier. 
Hast verwirkt durch all dein Streben; 
Sein, als Erdenpassagier. 




  © Bild & Text by: HerrWortranken 







19 April 2020

LyriMo 15-19_april_2020



LyriMo 15-19_april_2020 




morgen
 augen 
schlieren 
fühlen 
scharfsicht
soll ich 
schlurfen 
wasser 
frühstück 
bettlagernd 
abend 
nochmal 
corona 
und mehr 
  



die liebe ist bedachtsam 
die liebenden nicht immer 
nur wenn sie beide achtsam 
dann gehts auch ohne zimmer




  
Frau Dings hat es! Haben sie’s gewusst? 
Ebenfalls der – von gegenüber. 
Der Dings ist doch gar nicht so robust.
 Die Augen werden immer trüber.





 zuerst ein wind 
meist sehr geschwind 
es zuckt und blitzt 
Frisur noch sitzt 
  




Ohho wiek 
Ohh wieku 
Oh wiekur 
O wiekurz 
Furz 




   © ababpöme / Texte by: HerrWortranken