16 November 2024

DADA SENSIM


© Bild by chatGBT \ KI 



 Dies  ist  nicht   SO.NETT 





"DADA" SENSIM 
(verdammt ich fühle) 



Sterbend schält sich Neues 
Das Alte dreht Kreise 
Im Diesseits zerschlagen die Spiegel den Blick 
Es wird sich erweisen 
Ein Schwarm aus Porzellan 
Wird sterben doch leben 
Das Neue verbannt den Bann 

Das Diesseits 
Ein Spinnennetz aus alten Fliegen 
Der sterbende Klang tropft in den Eimer der Zeit 
Ein Neugeborenes mit Falten gekleidet 
Streckt sich und ruft 
"Alles wird was niemals war" 

Die Uhr schlägt ins Nichts 
Der Geist spuckt Staub 
Kreiselnde Sterne flüstern 
Erweisen ist alles 
Sterbend sind wir im Diesseits verflucht 

So rollt der Kopf 
Ein Rad aus Gedanken 
Die Hände schaufeln 
Was sie nicht greifen 
Ungedachte Fragen schichten sich turmhoch 
Nur um im nächsten Augenblick 
Von einem unsichtbaren Wind hinausgeweht zu werden 

Sterbend wird sich das Diesseits als schreiender Stillstand erweisen 
Die Scherben im Strudel der Nacht 
Ein Trauerspiel auf den Lippen der Ewigkeit 

Diesseits ein Dampfbad 
Nackenschlag im Zeitverzug 
Klick Klack 
Wer spricht 
Kein Mund 
Nur ein Krater aus Zeit 
Erweisend beweisen 
Das Wort zerbricht 
Buchstaben wie Würmer 
Auf dem kalten Rücken der Sprache 

Neu ist alt ist neu 
Ist alt-alt-alt 
Neugeborenes krault dem Tod den Kopf 
Schönes Diesseits 
Ist es noch ganz 

Das Erweisen zeigt sich 
Es gibt nichts 
Doch alles 
Doch nichts 
Doch 
KLICK
Da war's schon wieder weg 


      
  © DADA–Text by HerrWortranken          

   449 |2024| ©HW        

15 November 2024

FANTASTICALLY PULCHRA

 
© Bild generiert by KI chatGBT 





FANTASTICALLY PULCHRA 
(traumhaft schön) 



Novemberwege 
Still und schön 
Die Nebel streifen sacht durchs Land 
Ein Hauch von Frost 
Ein leises Wehn 
Der Herbst hält Stille in der Hand 


Die Äste kahler Bäume ruhn 
im Dämmerlicht 
Fast traumverloren 
Auf Wiesen Stille 
Kein Laut 
Kein muh'n
Ein Zauber 
Tief und neugeboren 


Verblättert' Wege 
Still und schön 
Im Dämmerlicht die Bäume stehn 
Das Laub im Wind 
Leise verweht 
Als ob ein Hauch das Herz versteht 


Ein Schleier hängt 
Tief sanft und klar 
Hoch über Pfaden 
Wunderbar 
In Nebelträumen schwelgt die Welt 
Die Stille sich mit Grau erhellt 





© Text by HerrWortranken          

  • 447 |2024| ©HW          

14 November 2024

REPREHENDO ENIM PUNKTUM METAE

 

© Bild by chatGBT (KI)




REPREHENDO ENIM PUNKTUM METAE 
(Denn wir haben das Ziel erreicht) 


An Nordens Gestaden 
Wo Wellen vergeh’n 
Verklang das Gewissen 
Das einst ihm gelieh’n 
Die Pflicht war 
 stärker 
Das Wort war Gebot 
Ein Ruf in der Ferne 
Vernommen im Weh’n 
Ein Sumpf tief im Schatten
Vergessen und tot 
Umwoben vom Glanz falschen Goldes 
Dem Schein 

Die Tage vergehen 
Die Fragen sind stumm 
Im Glanz dieser Lüge 
Das Herz voller Gier 
Ein Lächeln verhallt 
Wo das Zweifelnde schreit 
Ein Knoten sich spannt 
Der Weg bleibt ihm krumm 
Sein Blick bleibt verhangen 
Die Wahrheit so wirr 
Denn Geld trägt den Namen der Dunkelheit 

Er sandte ein Schreiben an Wandler und Rat 
Von Hochglanz-Lügen 
Voll verschlungener Macht 
Viel trügerisch’ Reden in Hülle verpackt 
Verantwortung 
Fetzen 
Nur Worte als Tat 
Doch ringsum verschwiegen 
Die Welt hängt am Draht 
Sein Herz in Täuschung  
Still nieder geknackt 

Verstummte Begleiter 
In Wallung gebracht 
Vom Glanz jener Freiheit 
So trügerisch wahr 
Die Sehnsucht nach Macht 
Der Preis seines Spiels 
Erloschene Träume 
Zu Asche gemacht 
Gefangen im Schatten 
Das Gold längst nicht klar 
Er ziehet fort 
Zurück bleibt ein Schweigen 
Nur Kälte 
Nichts ist mehr klar 





©Text by Herrwortranken   
 
© Bild by chatGBT (KI)     
    





446 |2024| ©HW     

11 November 2024

RABENNOVELLE

 
© Bild KI by chatGBT 



EINE KURZE RABENNOVELLE  


Sie hatten es geahnt. Die Raben, die auf den kahlen Ästen des alten Kirschbaums saßen, schauten mit tiefem, dunklem Blick hinab. Ihre schwarzen Federn glitzerten im sanften Licht des frühen Herbstnachmittags, und ein leichter Wind strich über das knorrige Baumgeäst, ließ die wenigen verbliebenen Blätter rascheln und sich zitternd loslösen. Die Raben rührten sich nicht, ihre Augen lagen scharf auf die Straße gerichtet. 

Unten auf dem Asphalt war es still, nur das gelegentliche Knirschen von trockenen, bunten Blättern durchbrach die Ruhe, wenn eine plötzliche Böe sie aufwirbelte und wie wilde Tänzer über den Boden fegte. Die Raben ließen ihre Flügel sanft sinken und blickten auf die Straße, als würden sie eine unsichtbare Gefahr erwarten, die nur ihnen bekannt war. 

Dann – ein Flügelschlag, gefolgt von einem weiteren. Einer nach dem anderen stiegen die Raben in die Luft, ihre schwarzen Gestalten zeichneten sich scharf gegen den blassen Himmel ab. Ihre Schwingen rauschten mit der Kühle des Herbstes, mischten sich mit dem Rascheln der trockenen Blätter und ließen den Boden vorübergehend in eine fremde Stille sinken. Für einen kurzen Moment schienen die Raben und das welke Blätterwerk eins zu sein, eine leise, flüchtige Melodie in der stillen Herbstluft. 

Plötzlich zog ein Schatten über die Straße, als ob die Raben mit ihrem Aufsteigen etwas Dunkles mit sich in die Lüfte zogen. Ein dumpfes Grollen ertönte in der Ferne – das Geräusch eines schweren Motors, das aus dem Nebel eines bevorstehenden Regenschauers herüberdrang. Ein Wagen, verloren im Dunst des Herbstes, bewegte sich langsam über die Straße und kam schließlich direkt unter dem alten Kirschbaum zum Stehen. 

Die Raben, die es längst gewusst hatten, kreisten hoch oben, lautlos, und schienen das alte Gefährt wie Geisterwesen aus einer anderen Zeit zu betrachten.






© Text by HerrWortranken    



441 |2024| ©HW