04 Juni 2011

ALTERN







ALTERN 

 

 Je kürzer die Zukunft, 

Je farbflüchtiger die Tage. 

Je größer die Zunft 

Der Erzähler, 

Vergangener Zeiten 

Und jetziger Lage. 

 



  © Bild & Text by: HerrWortranken  





03 Juni 2011

MENGENLEERE





MENGENLEERE


Den Fuß geteert,
Von Fäulnisschutz umgeben.
So stehen Reih' um Reih'
Die hölzern' Stangen,
Fest eingestampft in lock'rer Erde,
Als Gerüst.

D'ran wächst die Rebe,
Reift die Frucht der Wahrheit.

Nimmst du den größten Schluck
Und trinkest du ein vieles Mehr -
Die Wahrheit läßt sich nicht vermehren.
In großer Menge geht sie unter
Und wird zu Dummheit reduziert.




© Bild &Text  by: HerrWortranken 




02 Juni 2011

ZEIT


ZEIT



Zeiten wie Stunden.
Tage davor.
Dauern.
Erwartungen.
Gefühle drängen ans Ohr.
Erleben -
Dasein -
Im Jetzt -
Real.
Hoffnung erwarten
Heißt
Morgen vorbei.


(c)picture&(c)poem by: ChapTer Kronfeld





01 Juni 2011

TRAUM


Traum


Antworten sprühen aus funkelnden Augen
Der Unkenntnis.
Tränende Zungen erblinden im Schein
Eines Augenblickes.
Bruchstücke des Ablaufs ergehen sich im Gleichklang
Der Trennung.
Doch fließend treffen sich die Zeiten
Im verschlafenen Träumer.



(c)picture&poem by: ChapTer Kronfeld







29 Mai 2011

ZEITGEIST


 ZEITGEIST


Überdehnte Leiber.
Mit sorglos gequetschten Falten in Miedern und sonstig‘
Gewebsähnlichen, um Scham und Hüft‘ gewundener Linnen,
Acetaten oder Polyamiden.

So schleifen die feist grinsenden, nach unten hängenden Lefzen,
Ihre fettringwabbelnden Leiber zum Pizzabäcker.

In Erwachtung übermäßigen Zuspruch‘s fettdampfender, überhäufter Teller
Sitzen sie halbärschig auf viel zu kleinen Stühlen.
Keilen den wulstigen Rand,
Der aus stopp‘ligen Ziernieten oder doppelt getackerten Säumen fühlbar vorhanden
In ihren vom Wohlstand überdehnten und vom Dauerschweiß nässenden Anus.

Winken, trotz Dampfbildung unter den Achseln,
Den im Lokal agil tänzelnden, schmalhüftigen Kellner zu sich heran.

Mehr röchelnde Warmluft entweicht für die Bestellung einer olivenölgeschwängerten Pizza,
Als klar‘ modulierte Kehllaute,
Die den Begriffen der Speisenkarte eher entsprächen,
Aus einer schmallippigen Atemöffnung.

Taumeln, nicht trunken vom Alkohol,
Fuchtelnd und schwammig vom feisten Mahl,
Nach Hause zum Fernsehsessel.

Hinstöhnend,
Im ausgefurzten weichen Sitzmöbel,
Die Fernbedienung schaltend,
Erreicht ihr Ohr,
Nicht ihr Gehirn:

... KÖNNTEN DEN VERLETZTEN NICHT MEHR HELFEN. DIE HILFSORGANISATION ÄRZTE OHNE GRENZEN
FORDERTE EINEN SOFORTIGEN WAFFENSTILLSTAND.
DIE LAGE IN DER STADT SEI . . .

Eine Triole lyrischen Dreiklangs

FURZ - RÜLPS - FERSENHAUSSCHALTEN

Beendet den stressreichen Tag.


 ©picture & poem by: ChapTer Kronfeld