18 November 2017

KUGELBLITZ



#frapalymo-18nov17


KUGELBLITZ 

Ein Blitz im Hirn, 
tiefgreifend Schmerz. 
Den Blick nach oben himmelwärts. 
Umnebelt Schwärze, 
Daseins Sinn. 

Man sieht es jetzt. 
Sehr klar, doch fern. 
Es scheint 'ne Kugel; 
Schaut aus wie'n Stern. 

Jählings - 
Wie strammgezogen mit 'ner Leine 
Das Ding im Zimmer - 
kreist um die Beine. 
Es Ist - 
Man Siehts - 
Ein Kugelblitz. 
Ein Simpel prüft nun Hosenschlitz. 

Doch wissend, kreative Leute; 
Begreifens brüchig Denkgebäude. 

bild & text by: Herr Wortranken 





17 November 2017

LAUDATIO FÜR EINE SÜPPELTERRINE




LAUDATIO FÜR EINE SÜPPELTERRINE
oder 
Ehrenbezeigung an einen Pott 


Einen Satz nur möcht' ich schreiben jetzt zu euch, mit einer Bitte, ihn zu lesen, genau, wie man mich eingeladen an dem gestrig Tag, nieder zu schreiben ein paar Worte, im Rahmen dieser Frapalymo Novemberrunde, in formlos' Schreibstil zur allgemeinen Unterhaltung und Erbauung, aller an ihren elektronischen Lesegeräten anwesenden Frapolistinen, Frapolisten und sämtlich' Weltbürger, die der deutschen Sprache mächtig, ihre auf Lesemodus sensibilisierten, von der Natur mit Nervenwellenweiterleitungswirkung interessierten Augen, in wohlig euphemistisch, ambiente Stimmung zu versetzen und meine Worte umfangreich, wie man gewohnt von mir, während der Lesezeit heute, mit kurzem Ausdruck, auch wohlfeil Wortwahl, in einem knappen Satzkonstrukt, der Runde hier, der Sphäre dieser Bibliophilgemeinschaft, die angenehm gestaltet und genutzt, wie schon vor Generationen, als paradiesisch Ort der schriftgewordenen Gedankenflügel, qua Schriftbild zu kredenzen, so das die Zeit, wie es gewünscht von unserer Frau Paulchen, ihr sei mein Dank geschuldet, dem ich Benennung momentan verleihe, im Kleid der Harmonie, weder die Gefilde aller Träume sprengen, noch störungsschwanger euren Köpfen, als dissonante Melodie des überbordend Satzphantasten, in der Erinnerung verbleibt, will ich beginnen nun, der Langeweile den nötigen Respekt für brachliegende Ödnis der Gedankenhaine abzulisten, auf dass der kurzen liedhaften Dichtung Atemzug, ein Hauch ist's nur, wie schwereloses Engelshaar, die gezeugt, mit des Füllhorns Wortgemenge der Gedankenblitze, aus kraftvoll' Überdruck der traumgeborenen Ideen, just jenen, die in diesem Augenblick geschwängert, von knappen Worten mit gerafftem Nebensatzgeplänkel, zu tosendem Applaus euch animiert, damit Bewegtheit vieler Hände, sich tausendfach in imposanten Echos widerspiegelt und ihr nicht müde werdet, mich, mit dem Rausch der Freude zu benebeln, ob dieses kurzen, flüchtigen siebzehnten Frapalymobeitrags hier.  [Anmerkung: Jetzt bitte wieder Atmen]




Nett, 
Dass es winzig Tassen gibt 
Ohne, 
Wär' Mokka unbeliebt. 


16 November 2017

ERINNERUNGSSCHREI


#frapalymo für 16nov17 


ERINNERUNGSSCHREI 

Aus Stein - 
Aus Holz - 
Oder Papier. 
Aus einem Schrei - 
Aus Schriften - 
Aus Bussen - 
Drei bis vier. 
 - 
Ein Wegstock zeigt für alle Zeiten 
Private Schicksalsfügung, 
Auch weltweit Schattenseiten. 

Ausflügler achte medial.
Bleib' stehn und überlege - 
Doch richte nie pauschal. 
Nun gehe deiner Wege.  

bild & text by: Herr Wortranken 





15 November 2017

NACHSINNIGKEITEN


#frapalymo für 15nov17




NACHSINNIGKEITEN 

Die Lebensbahn 
Gewährt mir gönnerhaft 
das Horn der Fülle. 
  
Seelenvoller Zierrat 
freier Gedanken; 
Gewebt aus Brückenschlag zur Jugendblüte.

Eigener Seele Impresario -
Bin ich. 
Gewähre mir 
Genussvoll Fantasie. 

Ich sitze. 
Ich lasse gehen 
Ohne gehenlassen. 
Ich stehe. 
Ich sehe diese Welt. 

  
bild & text by: Herr Wortranken 









14 November 2017

naturgesellschaftsleben



 #frapalymo für 14nov17




naturgesellschaftsleben 

Haiku

gefühl für die welt 
dummheit verhindert leben 
jetzt kohleausstieg 


Tanka

ungläubig augen 
ein zweiter blick nach draußen 
tränen werden eis 

gestern wuchs dort noch wiese 
kommend frisst jetzt ein moloch 

Tanka

vögel gen süden 
jedes jahr wiederkehrend 
winter als hoffnung 

natur kennt keine trauer 
die bonzengötzen auch nicht 



bild & texte by: Herr Wortranken 
  




13 November 2017

SCHWERKRAFTDUNSTIGKEIT





SCHWERKRAFTDUNSTIGKEIT 

Ein Blatt 
Im jahreszeitlich' Alter.
Brüchig ergraut; 
Vom Leben flott bewegt, 
Stürzt nieder auf der Erde Haut 
Und wird vom Besen fortgefegt. 
Bevor's die Augen, 
Nun für immer schließt 
Und mit Gewissheit Ahnung greift; 
Wünscht es die Zeit zurück, 
Vor seinem jetzig' Leben. 
Als es von wattig' Wolkendecke fiel, 
Als Bodenfeuchte dann im Stamm,
Als süßlich Lebenssaft gefiel. 
Natur erhörte, Blattes Wunsch. 
Erst zart, 
Erst klar, 
Dann grün. 
Am Ende stark. 
Ein Tropfen lebt für immer; 
Das Blatt vergeht in Floras Sarg. 


bild & text by: Herr Wortranken 
  







12 November 2017

Sechzehn-Uhr-zwei-und-Tränen

#frapalymo für 12nov17 (tag 12)


Sechzehn-Uhr-zwei-und-Tränen 

Lange her, die Zeit - 
Zierliche Frau, doch Wesen groß. 
In meiner Kindheit; 
Mutters Geduld schien grenzenlos. 
Trotz Haushalt, dabei noch Behagen, 
Schob täglich mich im Kinderwagen. 
  
Dann stand Revanche vor der Tür. 
Es war 'ne Selbstverständlichkeit. 
Ich rollte sie, für mich die Kür. 
Sie dies' genoß in Seligkeit. 

Es kam die aschfahl' Zeit im Jahr 
Seit Tagen lag sie teilnahmslos. 
Wir war'n am Bett; sie keinen sah. 
Setzte mich zu ihr, legt' klaglos  
Mutters Haupt, auf meine Hände. 
Letzter Atemzug von ihr - 
Das Ende. 
Geborgenheit schließt sich zum Kreis.
Wer gibt, bekommt's zurück, als Greiß. 


bild & text by: Herr Wortranken