04 April 2020

SÄUME



 LyriMo April 2020 04


SÄUME 

  
In deiner Lebensmitte siehst so manchen Tand, 
Trotz sorgsam Lebensplanung durch die eigne Hand 
Und deinem festen Willen, besser es zu machen, 
Als deiner Vorfahr’n eigenartig‘ schrullig Sachen. 

Gedrückt an Ränder, auf dem Weg zum Ziel, 
Sieht man nicht immer gleich ob Ernst, ob Spiel, 
Wenn dir die Sichtweisen zu unklar und verschwommen 
Und auch noch Zweifel an dem Unterfangen kommen. 

Ehrbar im Tun, mit geradem Rücken 
Dein Lebensmotto – niemals, dich bücken. 
Siehst plötzlich du den Weg im süßlich‘ Lichterglanz; 
Bedenke es – dies ist dann, ein vergänglich‘ Tanz. 







  © Bild & Text by: HerrWortranken 






03 April 2020

KUNSTFERTIGKEIT


 LyriMo April 2020 03



KUNSTFERTIGKEIT 

Beobachten des Fremden Tun. 
Sei sanft – schnell wird es ein Monsun, 
 Bei allzu flüchtigem Verriss. 
Emphatisch – sei nur kein, Narziss. 

Und glaube mir - wenn ich dir sag: 
Im Grund siehst immer, eigne Plag. 
Bewertest nur dein Herzensgrund; 
Sei achtsam mit dem schnellen Mund. 



© Bild & Text by: HerrWortranken 



02 April 2020

BRÜCKENSCHLAG




BRÜCKENSCHLAG 

Begegnung – erschauest mein Gesicht. 
Hörst meine Worte – als Gedicht. 
Empfindest düsend Letternschwall, 
Der weisenbildend – und sehr prall 
Dich zartumfänglich dann umschließt. 
Wir lieben uns – und du zerfließt. 

Du kosest meiner Sprache Tat, 
Die dir gefällt wie ein Achat, 
Der seine Streifen, bunt elysisch  
Um unsre Liebe legt – so episch. 
Wir achten uns und herzen beid‘.
Wir lieben uns – in Freud und Leid. 




© Bild & Text by: HerrWortranken 









01 April 2020

AMSELLIED


LyriMo April 2020 01



AMSELLIED

Corona hin Corona her 
Zu Hause bleiben sei nicht schwer. 
Am Morgen nach dem frühen Sport 
Sitz draußen ich, im Gartenort. 
Entspanne – lausche – dann den Merlen, 
Die fröhlich schackern oder quirlen 
Und dann ihr Lied mit schnirpen, enden. 
Ich bleib zu Haus, in meinen Wänden. 
Schreib in der Wohnung noch Gedichtchen 
Dreißig – April-Impuls – Geschichtchen. 
  


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30 März 2020

MEDIA VITA IN MORTE SUMUS




MEDIA VITA IN MORTE SUMUS 
(Inmitten des Lebens sind wir vom Tode umfangen) 

Heimsuchung heut – 
All‘ Diesseits nun bezwungen; 
Obsiegt in allen Sprachen – 
Allen Lungen. 

Kein Berg scheint hoch genug – 
Zu flüchten, diesem Groll; 
Kein Lebenselixier. 
Verschwunden, Licht Apoll. 

Zerstört ist jetzt 
Familienhort und Lachen. 
Zusammen sein, 
Umarmen – nicht zu machen. 

Viel Weh schallt wider – 
Von den traurig‘ Wänden. 
Mein Lieb, 
Mein‘ Pein wird niemals enden. 
  



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