26 Juni 2025

DIE MENSCHLICHE TRAGÖDIE


© by chatGBT




DIE MENSCHLICHE TRAGÖDIE


In Dämmerstunden, als die Erde schwieg,

begab ich mich auf Pfade des Verderbens.

Ein Kerub des Lichts, im Glanz, der mich umkreist,

erspäht’ mich in den Tiefen meines Wesens.

Er sprach: "Folge mir, du suchst Erkenntnis hier,

doch ahne nicht, welch Dunkel uns ergießt.

Wir schreiten voran auf der Welt Geviert,

wo Bosheit lauert und das Leid vergießt."

So wanderten wir durch die Dämmerbahn,

wo Rauch und Feuer stumm die Lüfte trüben.

Der Kerub leuchtet strahlend, ohne Wahn,

sein Licht verscheucht die Schatten, die uns trotzen.

"Sieh hier," sprach er, "wo Neid in Herzen brennt,

und arges Wort die Seelenpracht verschlingt.

Wo Menschen sich bekriegen unverkannt,

und Habgier laut ihr blutrünstig´ Lied erklingt."

Ein Fluss aus Tränen rann durch verbrannte Felder,

die Erde keucht’, sie ächzt’ in bleicher Qual.

Der Kerub mahnt: "Gefahr umschleicht die Wälder,

erkenn’ des Bösen gnadenlose Wahl." 

 

Wir schreiten tiefer in den Mulm der Weltenschlucht,

dort wo Verzweiflung Wurzeln hat geschlagen.

Vor uns die Stadt, von Flammen schon bewacht,

die Menschheit taumelt in verlorenen Tagen.

Der Kerub singt: "Hier lebt der Hochmut stolz,

er wähnt, sein Sein sei ewig selbst erschaffen.

Er stürzt ins Nichts, denn Stolz ist hart wie Holz,

das brechen muss, wenn Götter uns begaffen."

Wir sehen Fürsten, reglos auf dem Throne sitzen,

ihr Zepter wie ein Räucherstab verglimmt.

Sie huldigen dem Gold, das Seelen splittern,

ihr Wort ist leer, das Hofgesind` verstimmt.

"Das Reich des Reichtums bröckelt ohne Klang,"

der Kerub wagt zu sagen ungeniert.

"Wer Reichtum hortet, lebt im Sarg so bang,

sein Herz in Eisen liegt, sein Blick verzieht." 

 

Der Weg wird karger, Ödnis weitet sich,

ein Krähenchor erhebt sein raues Lied.

Und doch erleuchtet Licht als Zeuge mich,

den Pfad enthüllt, den Bosheit mir beschied. 

 

Wir steigen ab in Täler ohne Zeit,

wo Lügen blühn’ wie gift’ge Dornenranken.

Der Kerub flüstert: "Sieh die Eitelkeit, die in der vielen Seufzer Traurigkeit versanken."

Dort raunt Verführung ihren süßen Reiz,

betört die Seelen mit verklärten Träumen.

Doch ist’s ein Trug, der endet kalt und bleich,

und stürzt in Abgrund, wo Verzweiflung keimt.

Ein Heer aus Scheinen durch die Stille zieht,

Versprechen blinken, schwinden, brechen bald.

"Es sei gewarnt, wer blind nach Glanz hier sieht,"

der Kerub warnt, sein Blick ist mild und kalt.

 

Wir durchschreiten Hallen voller Maskenwesen,

verschleierte Gestalten, lautlos stumm.

Sie jagen Schnappschüssen ihres falschen Lesens,

gefangen in des Traumes plötzlichem Dumm.

"Erkenne, Wanderer, Schein vergeht mit unbedachter Nacht,"

sein Licht enthüllt den Kern der Illusion.

Doch ruft der Chor der Heuchelei so sacht,

verführt die Schwachen mit Enttäuschung. 

 

Nun führt uns Finsternis zu heißem Grund,

wo Zorn und Hass wie lodernd' Flammen zehren. 

Der Kerub mahnt zu kühler Klarheit kund,

im Feuerhort des Zorns darf man nicht kehrn.

Wir hören Schreie, rauh, in Qual versunken,

der Boden bebt von ungezügelt' Wut.

Die Menschen hassen, bis sie ganz ertrunken

in schwarzer Galle, die umher nun ruht.

"Sieh Leid, das Hass gebiert in finstrer Pracht,"

sein Licht verfließt in kühler Wehmut sacht.

Der Zorn verzehrt, was einst in Frieden lacht,

die Seelen sterben, dort, wo Hass erwacht. 

 

Wir treten weiter, Herz bange, doch gewiss,

Erkenntnis nährt des Kerub stille Hand.

Er spricht: "Nur Liebe tritt dem Zorn entgegen,

die Finsternis vertreibt mit gütigem Band."

So tragen wir das Licht durch brennend’ Rund,

und stoßen durch die Glocken dieser Hand.

Die Flammen züngeln, erhoffen kalten Schwund,

des Kerubs Strahlung trotzt des Hasses Brand. 

 

Der Weg verweht nach Schwaden jetzt aus Gier,

wo Habgier rüstet ihre nährend` Netze.

Die Menschen jagen Träumen stets nach dir,

vergaßen Scheu und gaben Preis sich diesem dunklen Schatze.

Der Kerub ruft: "Erkenne Maß und Mäßigkeit,

genüge dir, denn Maß ist wahre Größe.

Wer alles hofft, stürzt ab in Dunkelzeit,

sein Streben endet in verzehrend Blöße."

Wir sehen Königreiche implodier‘n vor Macht

und Konfidenten tanzen um Verrat.

Seelen verkaufen sich der Habsucht Nacht,

die Herzen rotten in des Neides Saat.

"Sei nüchtern, Wanderer, prüfe dein eignes Sein,"

sein Auge funkelt mild aus klarer Glut.

"Wer Maß verliert, fällt in des Abgrunds Pein,

sein Geist verglimmt in edlem Wertes Wut."

 

Die Felder all' verheißen gleißend Geld,

doch wachsen nur Verluste, Gram und Verderben.

Der Kerub mahnt: "Kehr Umkehr in die Welt, bewahre Drohnenherz im stillen Sterben." 


Früh dämmert Nacht in schwüler Herzensnacht,

wo Trägheit sachte zuckend niederbricht.

Der Kerub spricht: "Der Trägheit Folge sacht,

sie schleicht in jede Tat, verwehrt das Licht."

Wir schleppen uns dahin durch Dunst und Qual,

die Seelen ruh’n in trüber Trägheitsschwere.

Kein Wunsch, kein Drang, alles erscheint banal,

als wolle Zeit verglühn’ in dunkler Leere.

"Sieh, wie die Faulheit kriecht in jedes Herz,"

Erblenndet dort sein Licht in stiller Inbrunst.

"Wer rastet, schwindet, gezeichnet von dem Schmerz,

den Trägheit webt unschuldig in die Kunst."

Wir sehn’ Gestalten, leblos und gefangen,

in strenger Ruhelosigkeit verstrickt.

Ihr Blick verloren, nie mit Verlangen,

verschmolz´nen Seufzer, ohne dass man blickt.

"Ergreif’ den Schwertgriff deiner eignen Tat,"

der Kerub flüstert mild, sein Auge wacht.

"Verwandle Mangel in Bedeutung, wo Rat,

die Tat gebiert, und deine Seele lacht." 

 

Es führt uns Weg nun durch die Schranken blind’,

wo Sünde ruht in ungeseh’ner Hülle.

Der Kerub spricht: "Hier wohnt das krumme Kind,

das furchtbar wächst in heimlichem Gebrülle."

Wir lauschen Stimmen, rau, wie fauler Apfelfraß,

Verrat verzehrt durch Neugier, kühl und hart.

Die Zunge schrillt, entfacht des Wortes Hass,

Gefährten fallen, Freundschaft darliegt zerschart.

"Sieh, wie das Wort die Welt in Wunden sticht,"

sein Licht enthüllt der Worte kaltes Band.

"Verbirg dich nicht in Lügen, sie zeigen dir nur falsch` Gesicht,

sag Wahrheit frei, denn sie befreit das Land."

Wir wandeln weiter, schwerer Sinn erwacht,

jedwed´ Gestalt mit Stachel ruht.

Doch leuchtet sanft uns Kerub wiederum,

sein Licht vertreibt uns Abendmüh’ und Glut.

"Im Wort liegt Macht, vermess’ sie gut, oh Mensch,"

sein Ton verhallt in eitlem Drängen kaum.

"Sprich Liebe, nicht Hass, sonst ist dein Geist entwöhnt,

dein Wort zerbricht im bösen Löcherraum." 

 

Vom Waldrand steigen schwarze Schatten auf,

ein Hügelgrab aus trüben, kalten Tönen.

Der Kerub beugt sich nieder, leicht und schlau,

sein Licht erhellt verborg'nes Seelenwohnen.

Dort harren Seelen, ohne Trost, in Grabenschmerz,

gescheitert einst in Hoffnungslust.

Sie schweigen stumm, hören den Flammenduft im Herz,

ihr Blick versunken, ohne Frust.

"Gestorbene Ideen, ungebor’ne Reihen,

Versprechen, die im Äther nun verflogen.

Ihr jammert nach dem Sein in stillen Reihen,

doch Trost verneint, was niemals sich gelogen."

Der Kerub spricht: "Die Zukunft ward zerstört,

ehe sie erblüht, das Opfer falscher Sucht."

Mit tief versenktem Blick, vernahmen wir das Wort,

das Mahnmal das zu hohl für jeglich' Frucht.

"Doch wird gebaut, neu blüht des Samen Zeit,

wenn Tat und Wort in Harmonie erstrahlen.

Erwecket Herzen und bannet Schwarzheit weit,

doch lass dein Innerstes in Klaren malen." 

 

Wir steigen auf in Sonnenglanz hinein,

der Kerub singt von Hoffnung, die er nährt.

Sein Licht durchflutet Wege, kühn und rein,

die Schatten weichen, wenn die Liebe zehrt.

"So endet Reise nicht in letztem Leid,

den Sinn der Welt erschafft des Mutes Hand.

Erblühe Geist, erhebe dich in Zeit,

und trage Licht in dunkles Menschenland."

Wir blicken nieder auf die Heldenlist,

die einst versagte, steckte in Korruption.

Durch Hand in Hand, befreit von ew’gem Christ,

versöhnen wir die Wunden voll Passion.

"Erkenn, o Mensch, dein Wesen ist Geflecht

aus Licht und Dunkel, zartes Gleichgewicht.

Denn nur im Kampf durchschreitest du Gefecht,

und wächst zum Glanz, den keiner dir heut' nimmt."

Der Himmel weitet sanfte Wolkenflügel,

die Erde atmet künftig neues Sein.

Der Kerub flüstert fort: "Verbann`die Flügel

jenes Zweifels und sende Licht in jedes Sein." 


Nun wendet sich das Rad zum neuen Lauf,

das Licht begleitet uns ins Morgenrot.

Der Kerub lächelt still, nimmt Abschied auf,

sein Wirken leuchtet in vergess’ner Not.

"Bewahre Weisheit, was du sahst und hörst,

was Dunkel birgt und was das Licht erhob.

Dein Herz, entfacht, mit Liebe neu geschmückt,

erhält den Funken, der aus Tiefe stobt."

Und so verrinnt die Zeit in heilger Stille,

erfüllt von Segen überm alten Leid.

Die Reise endet nicht, sie bleibt die Fülle

des ew’gen Kreises, der im Licht bereit.

"Geh fort, o Mensch, erbaue neuen Hort,

dein Tun befreie Welt von dunkler Macht.

Vergiss nicht Spiel, vergiss nicht frohes Wort,

denn nur in Harmonie erwacht die Pracht."

 

Ich atme tief, mein Herz entrollt die Schwingen,

der Kerub schwebt zur Höh’, sein Licht bleibt hier.

Und was ich lernte, soll im Lied erklingen,

bis Mensch erstrahlt in großer Morgenzier.

 


 © text by @HerrWortranken     

0254 |2025| ©HW