04 März 2025

TENEBRAE ET SPES

 



TENEBRAE ET SPES
(finsternis & hoffnung)

Es war in alten düster'n Tagen 
Da klang ein Ruf der Künste sacht 
Ein Jüngling 
Voll Neugier und Plagen 
Glaubte 
Die Kunst sei Nahrung und verkörpere Macht 

Er schritt durch Hallen voll flüchtiger Bilder 
Wo Worte und Farben im Schatten verweh'n 
Verzehrte viel' Verse 
Als wären sie Speise 
Die seinen Hunger stillten im Geh'n 

Die Weisen warnten mit leisem Ton 
Kunst die so zart 
Sollte Herzen berühren 
Nicht als Mahl oder kalt' Illusion 

Doch taub für die Weisheit 
Vom Trug geblendet 
Verzehrte er Kunst 
bis die völlig verendet 

In einer der Nächte als Mondrot erwacht 
Drang Schuld hinein in's Gemüt 
Die Muse entstellt von des Jünglings Macht 
Verlor ihr Licht 
Nur der Schmerz sie umblüht' 

So entstand ein Sturm 
Aus Leid und Grollen 
Er zerschmetterte Bilder und zerbarst’ Poesie 
Des Jünglings Tun in Bälde zerronnen 
Verlor sich im Frost der Ironie 

Nun wandert ein Schatten durch leere Gassen 
Fröstelnde Kälte verhungernde Massen
Träume die nun sterben im finstern Licht 
Die Legende spricht leise in jedem Gedicht 
Kunst ist ein Schatz der im Innersten spricht 

So enden Balladen 
Dramatisch und klar 
Ein Ruf an die Seelen 
Ihn ruchloser Zeit 
Erlebe den Zauber der leise und wahr 

Die Kunst ist nicht Nahrung 
Sie ist Freude und Leid 



© Bild & Text by @HerrWortranken      
091 |2025| ©HW