ich
SUCHE
die
UNANTASTBARKEIT
die
DEINE
die
MEINE
die
MENSCHENWÜRDE
um mich herum
da finde ich ein
NICHTS
auf einem blatt
PAPIER
im
GRUNDGESETZ
die
WORTE
die
MENSCHENWÜRDE
ist
UNANTASTBAR
dies
EINZIGARTIGE
ich fand auf meiner
SUCHE
BESINNLICHKEIT
In sternenklarer Nacht
Ganz kalt
Beginnt ein Warten
Es rufet
Bald
Ein Lichtlein brennt
Die Stille schlicht
Advent
Die Zeit der Herzen
Spricht
Die erste Kerze leuchtet zart
ein Hoffnungsstrahl erwacht
Erzählt von Frieden und der Liebe
In einer dunklen Nacht
In dieser stillen Zauberzeit
Im Kerzenschein so mild
Advent
Ein sanftes Wiegenlied
Das alle Seelen füllt
...
FAMILIENBANDE
!B
UNENDLICHKEIT
Es geschah an einem der damals raren tropischen Tage im Sommer des Jahres 2013 in einer Nebenkapelle in Himmerroth.
Viele der Gäste saßen auf den dürftigen Betstühlen. Die Sitzflächen bestanden aus vier geflochtenen Dreiecken, im klassisch spanischen Stil, aus handgedrehten Binsen.
Zirka 30 Minuten vorher begrüßte man untereinander mit herzigen Umarmungen. Unter Verwandten und guten Freunden zeugt dieses von vertrautem Begegnen.
Eine Duftwolke lag schwer in der Luft dieser Versammlungsstätte. Überall zwischen den Anwesenden, oberhalb deren Köpfe, waberte ein Gemenge aus Parfümölen unterschiedlichster Zutaten. Es roch nach Zärtlichkeit der Jugend und nach ranzigem Schweiß, mit markanten Geruchsanteilen von verbrennendem Grillfleisch. Süßliche Assoziationen, die an die ersten Serien der im vorigen Jahrhundert produzierten Toilettensteine erinnerte, gab diesem Raum der Meditation, eine larmoyante Feierlichkeit.
Die Örtlichkeit in der Eifel, eine kärgliche Kapelle, eher einer Rumpelkammer gleich, als ein Nebenbau der renommierten, aus aller Welt viel besuchten Klosterkirche. Verständlich, dass man in ergriffener Hingabe, den Blick zur Elevation erhebt, um mit dem Augenfokus in unendliche Entfernungen vorzudringen.
Genau diesem Gefühl der Gruppendynamik folgend, schaute Eulalia gelangweilt zum Zenit.
Unter Umständen war die Intensität der im Raum schwebenden Duftmoleküle, der suggestiven Wirkung einer konzertierten Andächtigkeit überlegen. Eulalia wusste es im ersten Moment nicht zu erklären, warum ein feierliches Ave Maria, von einer Hammondorgel angestimmt, zu dem Ohrschmerz führte. Diese begleitende, wunderliche, überlaute Sopranschrillstimme begründete, dass ihr Blick in die Himmelssphäre blockierte. Eulalia sah nicht die Unschärfe in der Unendlichkeit des Endlichen. Sie sah ausschließlich die Decke dieser Kapelle. Das Gewölbe zeigte in wunderbar amorphen, grauen bis schwarz figurativ ähnelnden Fresken, das kunstvoll strukturierte Können der dort ansässigen Spinnen. Die Deckenwölbung wurde zum Medium einer höheren Hemisphäre.
Ein seltsames Empfinden durchströmte sie, wenn mit kraftvoller Inbrunst die vergeistigten Presswehen, der Sängerin, Eulalias noch intakte Gehörempfindungen zu schmerzhaften Nervenimpulsen anregten. Dann knirschte durch Verkrampfung der Kiefermuskulatur, hörbar ihr Zahnschmelz. Synchron mit dieser Schmerzempfindung veränderte ihr Sehen, auf das nach wie vor fixierte Kreuzgewölbe, ihre Andächtigkeit.
Das, was sie sah, empfand sie ungeheuer aufregend. Für eine Weile stand ihr Mund offen, gleich einem staunenden Kind, das den Weihnachtsmann erstmalig sieht.
Die Gewölbefresken zeigten eine Metamorphose. Es entstanden schwarze Fäden aus den schwindenden Deckenschattierungen. Von der gesamten Deckenfläche hingen die Spinnweben vertikal herunter. Sie schwangen und assoziierten ein Sommerweizenfeld im heißen, schwülen Mittagswind.
Kein Lüftchen vermittelte Kühlung. Bei der Darbietung des Ave Maria generierte eine gewaltige, nicht aus irdischer Energie stammende Kraft, diese Veränderung der Deckenmalereien. Eulalia sah das alles. Sie erlebte es. Sie verspürte deutlich dieses Gefühl, eine Auserwählte zu sein.
Jäh klirrte es. Eindeutig identifizierte sie eine Weinflasche, die der Bruder Mönch, mit einer ungeschickten Fußbewegung hinter dem Altar, beim Blick gen Himmel, umstieß. Eulalias Gedanken begannen Purzelbäume, zu schlagen. Sie schien an manchen Wortassoziationen sichtlich Freude zu finden. ‚Auserlesen‘ kombinierte sie mit ‚süffige Auslesen‘. Dieses Gedankenspiel lies bei ihr, für einen Moment das Durstgefühl vergessen. Ihre Stimmung wechselte von der zuvor vergeistigten, laienhaften Andacht in die profane Realität der schwülen tropischen Mittagshitze.
Eulalia, alleinstehend am Beginn ihrer Menopause, besitzt Erfahrungen mit Wärme. Die heutigen Temperaturen übertrafen alle ihre Kenntnisse. Im Zustand der fliegenden Hitze rutschte sie regelmäßig in depressive Gedankenwelten. Heute verkörperte sie eine verschmitzte, hintersinnige Eulalia, aufgrund dessen, jeder sie mag. Sie bekäme jetzt durch einen solchen Hormon-Blues kein Verlangen, an einen Freitod des Erstickens, mittels Einatmen des nicht vorhandenen Sauerstoffanteils in der Kapellenluft. Sie hielt ihre Hand vor den grinsenden Mund.
Eulalias Blick wanderte unbestimmt im Raum. Ihr Fokus, ohne Absicht, stoppte bei Gernot, der seitlich in ihrer Reihe stand. Kein Mann nutzte die Sitzgelegenheiten. Lag das an dem Versuch, in knapp zwei Meter Höhe, die Restbestände der Sauerstoffmoleküle zu ergattern? Lag es an der momentanen Konsekration, der Wandlung, von Wein in virtuelles Blut?
Durch die konstanten Schweißabsonderungen verbeulten die Kleidungsstücke der Anwesenden. An Gernots Hosenvorderteil fiel Eulalia eine nicht zu übersehende Ausbuchtung auf, die er mit den übereinandergelegten, verschwitzten Handflächen, zu kaschierten suchte. Eine normale Situation für sie. An welche netten Schweinereien Gernot jetzt in diesem Moment denkt? Ein unterdrücktes Schmunzeln ließ ihre Lippen verschlanken. Sie wandte den Blick.
Ihre schelmischen Äuglein stoppten bei sämtlichen männlichen Anwesenden an den Positionen, wo Gernots zusammengelegte Hände, ihre Aufmerksamkeit erregte.
Nochmals öffnete sie den Mund. Ihr Gesichtsausdruck erstaunte. Alle umstehenden Männer besaßen keine normalen Hosenbeulen an besagter Stelle. Es muss an diesem medialen Raum liegen. Eine andere Erklärung kam Eulalia nicht in den Sinn.
Bei dieser wabbeligen, in der Art von zähem Weißbrot zu schneidenden Luft, nicht verwunderlich.
In dieser Situation kamen Erinnerungen an ihre Kindertage. Einen Wasserfarbkasten bekam sie geschenkt. Bei den ersten Versuchen mit den Malutensilien mischte sie gleichzeitig alle Farben. Auf dem Papier, im Wasserglas, in jedem der Farbdöschen des Malkastens entstand die gleiche Tönung. Das Vermengte zeigte Ähnlichkeiten mit ihrer Kacka, so weiland ihr Sprachschatz. Nach mehreren Tagen roch diese vergessene Mischfarbe vergleichbar.
Eulalias Fantasie lies sie jetzt diesen fauligen Geruch erschnüffeln und sie dachte an Stinkbomben. Diese mit gelblicher Flüssigkeit gefüllten Glasröhrchen, die um die Karnevalszeit, hauptsächlich von Bengels gekauft, und mit ausgeprägter Boshaftigkeit in Bodennähe der Mädchen geworfen wurden.
Mittlerweile, nach fast fünfzig Minuten, andachtsvoller Verharrung in dieser Kapellenluft, glaubte Eulalia, das Geheimnis der Hosenbeulen zu erahnen. Im Internet las sie vor Monaten, dass es vorstellbar sei, Schwefelwasserstoff gegen Erektionsstörungen einzusetzen. Die Messe ging zu Ende. Eulalia wartete, bis alle Anwesenden hinausgingen, um ihre Neugierde zu befriedigen. Was für einen Messwein diese Mönche trinken?
Sie drehte um die eigene Achse. Keine Menschenseele in der Kapelle. Vier Stufen höher, ein paar Schritte, sie stand hinter dem bescheidenen Altar.
Eulalia sah nicht die vermutete, umgefallene Weinflasche. Sie registrierte ein auf der Seite liegendes Marmeladenglas mit einem handgeschriebenen Aufkleber.
Sie rutschte aus. Erkannte im Fallen, auf dem Glas, schemenhaft zwei Buchstaben.
Ein ‚i‘ und ein ‚a‘ schien es, sollte sie noch im Bruchteil des Ausrutschers, assoziieren.
Ein Flash.
Eine Menge rautenförmiger, blauer Steinchen, die am Boden lagen, wurden von ihren Augen noch erkannt. Es war das Letzte, was sie registrierte, bevor sie hart mit dem Kopf aufschlug.
Nie mehr öffneten ihre Lider, um in die Weite der Unendlichkeit zu schauen.
Eulalia ist jetzt ein Teil von ihr.
© Text by HerrWortranken
Vor einhundertdreiundvierzig Jahren, es war der 16. August 1880 stand ich auf dem Fuhrwerkskarren um meine Novelle
DIE KANTE
zu rezitieren, als ich sie sah, die Tochter des Deichgrafen. Ein Blitz der Liebe traf mich mit der unendlichen Wucht und riss mir den Boden unter den Klompen weg, so das ich über den Rand des Wagens fiel. Schwarze Schwaden verdunkelten alles.
Mein Leben entwich.
Ein WunschGepresst zu SteinUnd dann zerriebenPartikelfeiner StaubFür engen Tintenschlitz im FederkielDamit sich zart und strömungsmächtig feuchtGedanken mit dem Medium TinteAls Abbild zu den viel'n Worten formenUm generationenlang zu kündenDen Nachfar'n dieser SätzeJenes hier als Erbe
Ich frag' mein Auge jeden Tag
Ob es all' Wirrwarr noch zu unterscheiden weiß
Da wir besudelt von dem braunen Scheiß
Der Mensch der hier so freiMit Sätzen formuliertUnd meiste Zeit sich ungewissOb Aussag' ohne Punkt' und KommataDas Ende oder Anfang des GedankensWie auch die ungeachtet SyntaxNur ihm gefallen könnt'Lebt leicht und doch so wirrWie seine LesbarkeitMit allen JunktionenSeidWerte LeserschaftIm JetztNicht sauer wie Zitronen
Verharret weiter nicht im Harren
Grenzt aus die Brut der braunen Massen
Jetzt läuft's Geschmeiß noch ohne Knarren
Doch wehe wenn sie losgelassen
© Text by HerrWortranken
!B
DAMALS
Es war der 23. Mai 1789, als Meprosia ihren Oberkörper, leicht vornüber gebeugt, auf dem Brückengeländer abstützte und nach unten blickte.
Eine unsichtbare Pollenwolke waberte ihrem Gesicht entgegen. Einige der Kitzelmoleküle verfingen sich in ihrer Nase und lösten einen glitzernden Sekrettropfen aus, der funkelnd dem Wasserspiegel des Sees entgegen fiel.
Just in diesem Moment schnappte ein Frosch mit seiner Klebezunge nach einer Fliege.
Der Nasentropfen, der Meprosia
fand den direkten Weg auf die Geschmackspapillen des Quaackjägers und ummantelte die Fliege mit der steifschleimigen Struktur des Sekretes.
Das beflügelte Sirrtier konnte durch mehrbeiniges Zappeln den Sekretstrang als Rettungsleiter nutzen und so dem zerstörerischen Verdauungstrakt des Frosches entkommen.
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LETZTENS
© ababpöm Texte & Bild by HerrWortranken
READER
Beschrieb'ne Seiten
Ohne gebund'ne Rücken
Sind Einzelblätter ohne Brücken
Wie lock're austauschbare Saiten
Die angeregt
Unabgestimmt verbreiten
Durch Zufall Dur
Als Weisheitsmelodei
Oder manch' planlos' Moll
Das schwer wie Blei
Der wissbegierig' Leserschaft
Letztendlich okkupiert nur Lebenskraft
Denn keine Logik führt zum Sinn
Was bleibt ist Chaos
Verwurschtelt Spin
© text und Bild by HerrWortranken
Der erste Mai ist die Schönheit eines Augenblicks, der uns berührt. Ein flüchtiger Moment, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben und jeden Augenblick zu schätzen. Wir werden daran erinnert, dass Schönheit und Inspiration in jedem Moment vorhanden sind, wenn wir nur bereit sind, sie zu sehen und zu hören.Der Klang der Gitarrensaiten erinnert uns auch an die Kraft der Musik. Musik hat die Fähigkeit, unsere Stimmung und unser Wohlbefinden zu beeinflussen und kann uns in eine andere Welt entführen. Musik kann uns ermutigen, uns inspirieren und uns helfen, schwierige Zeiten zu überstehen. Der göttliche Klang der Gitarrensaiten ist ein Beispiel dafür, wie Musik uns berühren und unsere Seele zum Singen bringen kann.
Schließlich erinnert uns dieser Moment auch daran, wie wichtig es ist, auf unsere Umgebung zu achten. Ein Bademantel, der vorbeizieht, erinnert uns daran, dass jede Bewegung, die wir machen, Auswirkungen auf die Welt um uns herum hat. Jeder von uns hat die Macht, positiven Einfluss auf seine Umgebung zu nehmen und etwas Schönes und Inspirierendes zu erschaffen, sei es durch Musik, Kunst oder einfach nur durch ein freundliches Wort.
In der heutigen schnelllebigen Welt ist es leicht, sich in der Hektik des Alltags zu verlieren und die Schönheit des Lebens zu übersehen. Doch wenn wir uns Zeit nehmen, um die Schönheit in jedem Moment zu sehen, können wir eine tiefere Verbindung mit uns selbst, mit anderen und mit der Welt um uns herum aufbauen. Der göttliche Klang der Gitarrensaiten, der durch den wehenden Bademantel erzeugt wurde, erinnert uns daran, dass das Leben voller Wunder und Schönheit ist, wenn wir nur bereit sind, danach zu suchen.